Italien kämpft gegen Waldbrände Über dem Vesuv stehen riesige Rauchsäulen
Rom · Der Rauch lässt an einen Ausbruch des Vulkans denken - doch am Vesuv schicken Brände die düsteren Wolken in den blauen Himmel. Am Stadtrand von Neapel und vielen anderen Orten Italiens brennt es.
"Es ist ein Notfall, wir warten auf Hilfe aus Rom und vom Zivilschutz, denn alleine schaffen wir es nicht", sagte der Bürgermeister der Gemeinde Ottaviano, Luca Capasso, am Dienstag der Nachrichtenagentur Ansa. Nach Angaben des Zivilschutzes gab es wegen Wald- und Buschfeuer landesweit so viele Hilfsanfragen der Regionen nach Löschflugzeugen wie seit zehn Jahren nicht mehr.
Brandherde wurden aus Ottaviano an der Nordseite des Vesuvs sowie aus den zwischen Berg und Golf gelegenen Orten Ercolano und Torre del Greco gemeldet. Später entstand laut Ansa zwischen Ercolano und Ottaviano eine zwei Kilometer breite Flammenfront.
Anwohner beschweren sich in der Gegend immer wieder über die illegale Müllentsorgung. "Hier gibt es toxischen Müll, auf den die Flammen überspringen und der die Luft vergiftet", sagte Pfarrer Marco Ricci dem "Corriere della Sera". In Torre del Greco wurden zwei Restaurants und mehrere Wohnhäuser evakuiert. Löschflugzeuge und Hubschrauber waren im Einsatz.
Auch anderswo im Süden und Zentrum des Landes brannte es. Neben der Region Kampanien mit Neapel waren unter anderem Apulien und Sizilien, aber auch die Region Latium rund um Rom betroffen. Dort habe sich die Zahl der Waldbrände seit dem 1. Juni im Vergleich zum Vorjahreszeitraum fast vervierfacht, sagte die römische Bürgermeisterin Virginia Raggi.