Israel Polizei nimmt zwölf Menschen wegen Großbränden fest

Tel Aviv · Nach tagelangen verheerenden Großbränden in Israel hat die Polizei zwölf Menschen festgenommen. Palästinenser weisen die Vorwürfe der Brandstiftung zurück.

 Besonders betroffen von den Bränden ist die Region um Haifa.

Besonders betroffen von den Bränden ist die Region um Haifa.

Foto: rtr, BR/LA/gk

"Es ist davon auszugehen, dass die Fälle von Brandstiftung nationalistisch motiviert waren", sagte Polizeichef Roni Alscheich. Israelische Medien sprachen bereits von einer "Feuer-Intifada" von Palästinensern. Seit mehreren Tagen wüten in Israel Brände. Zehntausende Israelis flohen allein vor den Feuern in der israelischen Hafenstadt Haifa.

Regierungschef Benjamin Netanjahu sagte, Brandstiftung sei Terror. "Jeder, der versucht, Teile des Staates Israel zu verbrennen, wird hart bestraft werden", sagte er nach Angaben seines Büros.

Die Palästinenser haben die Vorwürfe der Brandstiftung zurückgewiesen. Wasel Abu Jussef, Mitglied des PLO-Exekutivkommitees, bezeichnete die Anschuldigungen als "grundlos und unzutreffend". "Israelische Offizielle versuchen damit, die israelische Öffentlichkeit gegen die Palästinenser aufzuhetzen und nicht mehr", sagte der PLO-Vertreter. Sie würden alles Schlechte den Palästinensern zuschreiben. "Das ist ein einfacher Weg, um jegliche persönliche Verantwortung für die Geschehnisse zu vermeiden." Der palästinensische Zivilschutz hat nach eigenen Angaben zur Unterstützung vier Feuerwehrwagen nach Jerusalem und Haifa geschickt.

Auch im Westjordanland gibt es seit Mittwoch Brände, unter anderem in der Nähe von Ramallah. In Israel und den Palästinensergebieten herrscht eine lange Trockenheit. Starke Winde fachen die Feuer weiter an. Rund 75.000 Menschen waren nach Medienberichten in Haifa betroffen, gut ein Viertel der Bewohner der Küstenstadt. 60 Menschen wurden nach Angaben der Rettungskräfte verletzt.

(crwo/dpa)
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