Aussage zurückgenommen Philippinischer Polizeichef rief zu Mord an Drogenbossen auf

Manila · Der oberste Polizeichef der Philippinen Ronald dela Rosa hat Rauschgiftsüchtige dazu aufgefordert, Drogenhändler zu ermorden und ihre Häuser in Brand zu setzen. Kurz darauf entschuldigte er sich für die Äußerung – er habe Mitleid mit den Süchtigen gehabt.

 Menschen demonstrieren vor der philippinischen Polizei gegen die immer wieder vorkommenden außergerichtlichen Tötungen.

Menschen demonstrieren vor der philippinischen Polizei gegen die immer wieder vorkommenden außergerichtlichen Tötungen.

Foto: dpa, mrc jma

Der oberste Polizeichef der Philippinen Ronald dela Rosa hat Rauschgiftsüchtige dazu aufgefordert, Drogenhändler zu ermorden und ihre Häuser in Brand zu setzen. Kurz darauf entschuldigte er sich für die Äußerung — er habe Mitleid mit den Süchtigen gehabt.

"Warum stattet ihr ihnen nicht einen Besuch ab, gießt Benzin über ihre Häuser und setzt diese in Brand, um eure Wut zum Ausdruck zu bringen?" sagte dela Rosa in einer am Freitag im philippinischen Fernsehen ausgestrahlten Ansprache vor festgenommenen Drogenkonsumenten.

"Sie leben von eurem Geld. Ihr wisst, wer die Drogenbosse sind. Wollt ihr sie töten? Macht nur. Es ist erlaubt sie zu töten, weil ihr die Opfer seid", ergänzte Dela Rosa.

Am Freitag entschuldigte sich der Polizeichef für seine Äußerungen. "Es tut mir leid, wenn ich etwas Unangenehmes gesagt habe", sagte er. Er sei aber "auch nur ein Mensch, der manchmal wütend wird". Grund seines emotionalen Ausbruchs sei Mitleid mit den Drogensüchtigen gewesen, vor denen er gesprochen habe und die "wie Zombies" ausgesehen hätten.

Auch der im Mai gewählte Präsident Rodrigo Duterte hatte in den vergangenen Monaten immer wieder außergerichtliche Tötungen von Kriminellen propagiert. Im Wahlkampf hatte Duterte angekündigt, dass er zehntausende Verbrecher töten lassen werde.

Seit seinem Amtsantritt wurden Polizeistatistiken zufolge bereits fast 2000 Menschen getötet, was ihm Kritik von der UNO und von Menschenrechtsaktivisten einbrachte.

(isw/AFP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort