Besuch in der Toskana Papst Franziskus prangert Ausbeutung von Textilarbeitern an

Florenz · Papst Franziskus hat während seiner Reise in die Toskana in der italienischen Industriestadt Prato die Ausbeutung der dortigen Textilarbeiter angeprangert. Dort waren 2013 sieben chinesische Arbeiter bei einem Brand ums Leben gekommen.

Papst Franziskus auf der Kathedrale von Prato.

Papst Franziskus auf der Kathedrale von Prato.

Foto: afp, MLM

Bei einer Rede vor dem Dom erinnerte der Papst an die sieben chinesischen Arbeiter, die im Dezember 2013 bei einem Fabrikbrand in Prato ums Leben gekommen waren. "Es ist eine Tragödie der Ausbeutung und der unmenschlichen Lebensbedingungen, und das ist keine würdige Arbeit", sagte der Papst.

Die rund 25 Kilometer nordwestlich von Florenz gelegene Stadt Prato ist ein Zentrum der italienischen Textilindustrie und hat einen sehr hohen Migrantenanteil. Geschätzte knapp 35.000 der rund 190.000 Einwohner stammen aus China. Sie arbeiten zum größten Teil in der Textilindustrie.

Der Papst erinnerte daran, das die fünf Männern und zwei Frauen, die bei dem Brand 2013 umkamen, in der gleichen Werkshalle lebten und schliefen, in der sie arbeiteten. "Das Leben einer jeden Gemeinschaft verlangt, dass der Krebs der Korruption und das Gift der Illegalität bis auf den Grund bekämpft werden", sagte der Papst.

Von Prato flog Franziskus mit dem Hubschrauber nach Florenz weiter. Dort sollte er vor der fünften Nationalen Konferenz der italienischen Kirche sprechen, an der rund 2500 Delegierte aus sämtlichen italienischen Diözesen teilnehmen. Am Nachmittag steht eine Heilige Messe im Stadion von Florenz an. Am Abend fliegt der Papst in den Vatikan zurück. Es ist die elfte Reise von Papst Franziskus innerhalb Italiens.

(lsa/dpa)
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