Westjordanland Palästinenser nach Attacke auf Israelis erschossen

Jerusalem · Die Gewalt im palästinensisch-israelischen Konflikt hält weiter an: Im Westjordanland raste ein Palästinenser mit seinem Wagen in eine Gruppe israelischer Soldaten und verletzte zwei davon. Der Palästinenser selbst sei daraufhin erschossen worden.

 Junge Palästinenser im Ausbildungslager der radikalislamischen Hamas.

Junge Palästinenser im Ausbildungslager der radikalislamischen Hamas.

Foto: dpa

Im Westjordanland ist ein Palästinenser mit seinem Auto am Freitag in eine Gruppe israelischer Soldaten an einer Bushaltestelle gerast und daraufhin erschossen worden. Der Palästinenser habe mit seinem Wagen zwei Soldaten erfasst, die leichte bis mittelschwere Verletzungen erlitten hätten, teilte die Polizei mit. Ein Israeli, der als freiwilliger Helfer in einer Polizeistation tätig sei, habe den Vorfall beobachtet und den Angreifer erschossen. Der Vorfall ereignete sich nahe der israelischen Siedlung Kfar Adumim nordöstlich von Jerusalem.

Erst am Donnerstag waren bei neuer Gewalt zwei Palästinenser von israelischen Soldaten getötet worden. Seit Anfang Oktober sind über 100 Palästinenser erschossen worden. Knapp 20 israelische Soldaten wurden bei Messerattacken von Palästinensern getötet. Ein Auslöser für die Gewalt ist der Streit um Besuchs- und Gebetsrechte auf dem Tempelberg in Jerusalem, der Muslimen und Juden heilig ist.

Die Lage in der Region ist derzeit äußerst angespannt. Palästinensische Einzeltäter verübten seit Anfang Oktober dutzende Attacken auf Israelis, zumeist mit Stichwaffen. 17 Israelis und ein US-Bürger wurden bei diesen Angriffen getötet, rund 200 Menschen verletzt. Auf palästinensischer Seite wurden 98 Menschen getötet, darunter ein israelischer Araber. In der Mehrheit handelte es sich um erwiesene oder mutmaßliche Angreifer.

Bemühungen, die Lage zu beruhigen, erwiesen sich bislang als erfolglos. Auch ein Besuch von US-Außenminister John Kerry in der Region am Dienstag blieb ohne konkrete Ergebnisse. Die radikalislamische Hamas, die den Gazastreifen kontrolliert, rief für Freitag zu einem "Tag des Zorns" auf.

(jf, dpa, AFP)
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