Erschossener Al-Qaida-Chef US-Soldat soll Foto von Bin Ladens Leiche gespeichert haben

Washington · 2011 hatten US-Soldaten das pakistanische Anwesen Osama bin Ladens gestürmt und den seit zehn Jahren gesuchten Terroristen erschossen. Einer der beteiligten Soldaten hat sich zur Erinnerung wohl ein Foto des leblosen bin Ladens aufgehoben.

Osama bin Laden: Der meistgesuchte Terrorist
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Einem Medienbericht zufolge hat einer der an der Tötung von Osama bin Laden beteiligten US-Soldaten ein Foto von der Leiche des Al-Kaida-Chefs aufgehoben. Das nicht autorisierte Bild hätten Ermittler entdeckt, als der Ex-Elitesoldat Matthew Bissonnette ihnen eine Festplatte übergeben hätte, berichtete das US-Onlineportal "The Intercept" am Dienstag. Gegen Bissonnette werde wegen der Veröffentlichung geheimer Dokumente in seinem Buch "Kein einfacher Tag" ermittelt, das er unter dem Pseudonym Mark Owen geschrieben hatte.

Das ehemalige Mitglied der Spezialeinheit Navy Seals schildert darin Details des Geheimeinsatzes vom Mai 2011, bei dem der Chef des Terrornetzwerks Al Kaida im pakistanischen Abbottabad getötet wurde. Laut seinem Anwalt Robert Luskin wurde schon einmal gegen Bissonnette ermittelt, diese Ermittlungen seien aber im August beendet worden. 2014 habe es einen Deal gegeben, wonach sein Mandant die US-Regierung an den Millionengewinnen aus seinem Buch beteiligt.

Zu dem Foto machte Luskin keine Angaben, auch nicht darüber, ob es eine weitere Ermittlung gebe. Die US-Regierung hat bislang kein Bild von der Leiche bin Ladens veröffentlicht. Die Leiche wurde nach Angaben Washingtons binnen kürzester Zeit seebestattet.

Das ist das Leben von Osama-Killer Robert O'Neill
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Ein anderer Soldat, der bin Laden mit einem Kopfschuss getötet haben will, hat ebenfalls ein Buch über die Ereignisse beschrieben. Auch Robert O'Neill war Angehöriger der Navy Seals. Seinen Aussagen zufolge gaben außer ihm mindestens zwei weitere Seals-Soldaten Schüsse ab.

Gegen Bissonnette und O'Neill gab es auf islamistischen Websites Mordaufrufe. Die US-Militärführung hatte die Elitesoldaten vor Geheimnisverrat gewarnt. Die Wahrung der Anonymität sei "eine lebenslange Verpflichtung", hieß es damals. Das Militär dulde keine Missachtung dieser Grundwerte "aufgrund des Strebens nach Bekanntheit oder aus finanziellen Interessen".

(jf/AFP)
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