Zehn Tote in Nigeria Zwölfjährige verübt Selbstmordanschlag

Kano · Im nigerianischen Wagir hat ein Kind den Tod gebracht: Bei einem erneuten Selbstmordanschlag einer jungen Frau sind im Nordosten des Landes zehn Menschen getötet und etwa 30 weitere verletzt worden.

 In Maiduguri kam es zwei Tage zuvor zu einem Anschlag.

In Maiduguri kam es zwei Tage zuvor zu einem Anschlag.

Foto: ap

Die Attentäterin im Alter von etwa zwölf Jahren sei am Dienstag auf einen Markt in Wagir im Bundesstaat Yobe gekommen, sagte Hussaini Aisami, ein Angehöriger von einem der Verletzten, der Nachrichtenagentur AFP. "Sie hat ihren Sprengsatz inmitten der Händler und Kunden gezündet", berichtete er. Zehn Menschen seien gestorben und 30 Verletzte ins Krankenhaus gebracht worden.

Ein Vertreter der Rettungskräfte bestätigte, dass 30 Menschen mit unterschiedlich schweren Verletzungen eingeliefert worden seien. Die Leichen der Todesopfer hätten die Angehörigen offenbar selbst mitgenommen, um sie zu bestatten.

Bereits am Montag hatte sich eine junge Selbstmordattentäterin auf einem Busbahnhof in der Nähe eines Fischmarkts in Maiduguri, der Hauptstadt des nördlichen Bundesstaates Borno, in die Luft gesprengt. Es gab 20 Tote und 50 Verletzte. In der Nähe sprengte sich eine weitere Attentäterin in die Luft, dabei wurde aber sonst niemand verletzt.

Zu den beiden Anschlägen in Wagir im Bezirk Gujba und in Maiduguri bekannte sich zunächst niemand. Sie trugen allerdings die Handschrift von Boko Haram. Die Islamistengruppe hatte in der Vergangenheit immer wieder Anschläge auf Zivilisten auf Märkten und Busbahnhöfen verübt. Sie setzte bereits mehrfach junge Frau als Selbstmordattentäterinnen ein.

Boko Haram kämpft seit Jahren mit Gewalt für die Errichtung eines islamischen Staates im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias. Seit 2009 tötete die Gruppe nach UN-Angaben mehr als 15.000 Menschen. Seit Februar gelang es den Streitkräften von Nigeria und seiner Nachbarstaaten Niger, Tschad und Kamerun, die Extremistengruppe zurückzudrängen. Boko Haram verlagerte sich daraufhin wieder stärker auf Guerilla-Taktiken wie Anschläge auf zivile Ziele.

(AFP)
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