Rockerbande Niederlande verbieten Bandidos

Den Haag · Die Niederlande haben die Rockerbande Bandidos auf ihrem Staatsgebiet verboten und die Schließung aller Clubs der Bande angeordnet.

"Die Bandidos charakterisieren sich selbst als gesetzlos und verwenden Slogans mit gewaltsamen Botschaften", urteilte ein Gericht in Utrecht am Mittwoch. Der Club praktiziere eine Kultur, in der zu schwerer Gewalt ermutigt werde. Ein Verbot sei deshalb "notwendig, um die Gesellschaft zu schützen".

Die Staatsanwaltschaft hatte den Rockern eine Verwicklung in den Drogen- und Waffenhandel sowie die Prostitution vorgeworfen und das Verbot angestrebt.

Die 1966 in den USA gegründeten Bandidos hatten ihren ersten Club in den Niederlanden vor drei Jahren in der Kleinstadt Sittard eröffnet. Weitere Ableger in anderen Städten des Landes folgten. Die Präsenz der Bandidos erzürnte die rivalisierende Rockerbande Hells Angels, was zu einem Anstieg der Gewalt in der Provinz Limburg führte.

Auch in anderen Ländern, darunter in Deutschland wurden bereits Maßnahmen gegen die Bandidos ergriffen. In den USA wurden Bandenchefs bereits festgenommen und angeklagt. In den Niederlanden hat die Justiz bislang vergeblich versucht, auch die Hells Angels zu verbieten.

Niederländischen Justizangaben zufolge verfügen die Bandidos über mehr als 200 Clubs und rund 2500 Mitglieder weltweit.

(wer)
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