Ausschreitungen in mehreren Städten Neue Gewalt gegen Polizisten in den USA

Washington · Die Lage in den USA bleibt angespannt: In der Nacht zum Sonntag hat es in mehreren Städten Krawalle und Festnahmen bei Demonstrationen gegen Polizeigewalt gegeben. Wütende Demonstranten und nervöse Polizisten stehen sich gegenüber.

 In Baton Rouge stehen sich Demonstranten und schwer bewaffnete Polizisten gegenüber.

In Baton Rouge stehen sich Demonstranten und schwer bewaffnete Polizisten gegenüber.

Foto: afp, MW

In der Stadt Saint Paul im Bundesstaat Minnesota kam es in der Nacht zu Sonntag zu Krawallen und Festnahmen am Rande einer Bürgerrechtler-Demonstration. Nach Angaben der örtlichen Polizei auf Twitter wurden mindestens fünf Beamte verletzt. Die Polizisten seien mit Steinen, Flaschen und Böllern beworfen worden, hieß es.

Die Zeitung "Star Tribune" zeigte auf ihrer Internetseite Fotos, die zeigen, wie ein Pulk aus Demonstranten auf einer abgesperrten Schnellstraße einer Polizeikette gegenübersteht. Über der Straße steigt eine dichte Rauchwolke auf, laut der Zeitung hatten die Sicherheitskräfte Rauchbomben eingesetzt, um die gegen Polizeigewalt demonstrierenden Anhänger der Bewegung "Black Lives Matter" auseinanderzutreiben.

Derweil wurden in der Metropole San Antonio anscheinend mehrere Schüsse auf das Polizeihauptquartier im Stadtzentrum abgefeuert.
Polizisten zufolge wurde das Gebäude getroffen und mindestens eine Patronenhülse gefunden, wie der örtliche Sender KSAT berichtete. Ein Verdächtiger sei festgenommen worden.

Die landesweiten Proteste waren durch den Tod zweier Afroamerikaner ausgelöst worden, die in den US-Staaten Minnesota und Louisiana durch Polizeischüsse ums Leben gekommen waren.

In Baton Rouge, der Heimat des von der Polizei erschossenen Afroamerikaners Alton Sterling, gibt es seit Tagen erbitterte Proteste. Hunderte Menschen demonstrierten auch am Samstagabend in den Straßen der Stadt im US-Bundesstaat Louisiana und standen einer Polizei gegenüber, die mit mehr als 20 Streifenwagen im Einsatz war. Mindestens drei Personen wurden festgenommen. Am Tag waren bereits mehrere Waffen beschlagnahmt worden.

In der Nacht zum Freitag hatte ein Afroamerikaner fünf Polizisten in Dallas erschossen. Als wahrscheinliches Motiv gilt Hass auf Weiße. In Dallas ist die Lage weiter angespannt. Eine anonymen Drohung hat das Polizeipräsidium der Stadt in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt. Die Drohung habe sich gegen die "Sicherheitskräfte in der gesamten Stadt" gerichtet, teilte die Polizei am Samstag mit. Daraufhin seien Vorsichtmaßnahmen ergriffen worden.

(jco/dpa)
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