Erdbeben in Nepal Messner kritisiert "Zwei-Klassen-Rettung" am Everest

Frankfurt/Main · Der Bergsteiger Reinhold Messner hat davor gewarnt, dass nach dem Erdbeben in Nepal das Schicksal der Bergsteiger am Himalaya die Not der Bevölkerung vor Ort in den Hintergrund drängen könnte. In erster Linie müsse den Menschen in der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu geholfen werden, sagte Messner am Montag beim Fernsehsender HR-Info. Allein dort gebe es Tausende Tote.

Erdbeben in Nepal: Mount-Everest-Basislager verschüttet
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Erdbeben in Nepal: Mount-Everest-Basislager verschüttet

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Foto: afp, ras/fk

Messner nannte es "zynisch, dass man um die Bergsteiger am Mount Everest, die sich für 80.000 bis 100.000 Dollar diese Besteigung kaufen können, einen solchen Hype macht". Messner betonte zugleich, dass die Bergsteiger natürlich auch Hilfe benötigten, allerdings nicht in erster Linie. Am Mount Everest gebe es genügend Ärzte und Essen. Außerdem könnten Betroffene ausgeflogen werden. Die größeren Probleme gebe es am Fuße des Himalaya: "Im Kathmandutal und in den Schluchten drum herum ist eine viel größere Katastrophe passiert."

Die Himalaya-Region war am Samstag von dem Beben der Stärke 7,8 erschüttert worden. Mindestens 3900 Menschen kamen nach jüngsten Angaben ums Leben. Das Basislager am Mount Everest wurde nach dem Beben von einer Schneelawine erfasst. Hier sitzen nun zahlreiche Bergsteiger fest und warten auf Hilfe. Die Rettung stellte sich in den ersten Stunden nach dem Unglück schwierig dar, weil das Wetter das Aufsteigen von Rettungshubschraubern unmöglich machte.

(AFP)
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