Gräueltat in Moskau Frau mit abgetrenntem Kinderkopf in Metro festgenommen

Moskau · In Moskau ist eine Kinderfrau festgenommen worden, die offenbar ihren Schützling enthauptete und den abgetrennten Kopf mit sich herumtrug. Die sichtlich erregte Frau war mit dem Kopf in der Hand vor einer U-Bahn-Station in der russischen Hauptstadt auf und ab gegangen.

 Polizisten untersuchen die Umgebung der U-Bahn-Station.

Polizisten untersuchen die Umgebung der U-Bahn-Station.

Foto: dpa, of pt

Das bestätigte eine Augenzeugin am Montag dem Fernsehsender Doschd. Berichten zufolge drohte die Kinderfrau damit, sich in die Luft zu sprengen. Die Polizei nahm sie fest.

Nach Angaben des Moskauer Ermittlungskomitees fand die Gräueltat in der Wohnung der Familie statt, für die die Kinderfrau arbeitete. Demnach wartete die Frau, bis die Eltern des Mädchens die Wohnung mit dem älteren Geschwisterkind verließen. Dann habe sie das Mädchen getötet, die Wohnung angezündet und sei geflohen. Nach dem Löschen des Feuers sei die kopflose Leiche eines "drei bis vier Jahre alten Mädchens" in der Wohnung entdeckt worden. Das Kind habe Spuren einer gewaltsamen Tötung aufgewiesen.

Die Kinderfrau wurde vor einer U-Bahn-Station im Nordwesten der Stadt festgenommen, wo sie mit dem Kopf in der Hand umherlief. Ein Augenzeuge sagte der Nachrichtenagentur RIA Nowosti, die Frau habe "einen Kinderkopf aus einem Paket gezogen und ist schreiend auf der Straße herumgelaufen". "Niemand hat es gewagt sich zu nähern, alle hatten Angst", fügte er hinzu.

Die Augenzeugin Aljona Kuratowa sagte dem Sender Doschd TV, sie habe den Kopf gesehen. Die Frau sei auf und ab gegangen und habe "etwas gerufen". Medien berichteten unter Berufung auf Augenzeugen, die Frau habe "Allahu Akbar" (Allah ist groß) gerufen und damit gedroht, sich in die Luft zu sprengen. Die Augenzeugin sagte, als Polizei und Krankenwagen eintrafen, sei Chaos entstanden - viele Menschen hätten an ein Attentat gedacht.

Der Fernsehsender Lifenews berichtete, bei dem Opfer handle es sich um die vierjährige Nastja. Die Kinderfrau habe seit einem Jahr auf das Mädchen aufgepasst. Sie habe die Vierjährige getötet, nachdem sie erfahren habe, dass ihr Mann sie betrüge. Nach Angaben des Ermittlungskomitees soll die Festgenommene psychiatrisch untersucht werden. Es seien Ermittlungen eingeleitet worden.

Die Mutter des kleinen Mädchens sei nach der Gräueltat ohnmächtig geworden und in ein Krankenhaus gebracht worden, berichtete der Fernsehsender Zwesda. Der russische Beauftragte für Kinderrechte, Pawel Astachow, schrieb im Online-Dienst Twitter, die Tat sei "monströs und unerklärlich". Er forderte für das Einstellen von Kinderfrauen die obligatorische Vorlage eines Attests sowie einer Bescheinigung von Drogenexperten.

(dpa/AFP)
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