"Mordverdacht" Frau wegen Einnahme von Abtreibungspillen verhaftet

Albany · Wegen der Einnahme von Abtreibungspillen ist eine 23-jährige Frau im US-Staat Georgia unter Mordverdacht festgenommen worden. Dies bestätigte Bezirksstaatsanwalt Greg Edwards am Dienstagnachmittag.

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Foto: Shutterstock/Diego Cervo

Klinikpersonal hatte der Polizei angezeigt, dass die Frau ihre Schwangerschaft beendet habe. Der Fall werde geprüft, sagte Edwards. Zu der Festnahme kam es nach Angaben der Polizei bereits am Samstag. Laut Medienberichten war die Frau im sechsten Monat schwanger. Nach Aussagen des Klinikpersonals soll sie vier über das Internet bestellte Tabletten eingenommen haben. Damit habe sie Wehen auslösen wollen, weil ihr Freund mit ihr Schluss gemacht habe. Nach der Geburt im Auto auf dem Weg zur Klinik habe der Fötus nicht überlebt.

Für eine Strafverfolgung der jungen Frau sei keine Rechtsgrundlage ersichtlich, sagte Lynn Paltrow von der Frauenrechtsgruppe National Advocates for Pregnant Women in New York. "Wir glauben nicht, dass es irgendein Gesetz in Georgia gibt, das die Festnahme einer Frau wegen des Ergebnisses ihrer Schwangerschaft erlaubt", sagte Paltrow.

Auch Abtreibungsgegner zeigten sich überrascht. Genevieve Wilson von der Grupe Georgia Right to Life sagte, es sei wohl das erste Mal, dass in Georgia einer Frau Mord vorgeworfen werde, weil sie ihre Schwangerschaft beendet habe. "Ich denke, wer immer die Festnahme gemacht hat, kennt vielleicht die Gesetze nicht wirklich."

Staatsanwalt Edwards sagte, all diese Fragen würden genau geprüft: "Wir schauen so genau wir können darauf, was bei den Ermittlungen und nach dem Gesetz geht." Die Großmutter der jungen Frau sagte, sie habe nicht gewusst dass diese schwanger sei. Ihre Enkelin stehe völlig neben sich und brauche womöglich eher professionelle Hilfe als Haft.

(ap)
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