Zwei Brüder und zwei Lehrer getötet Amoklauf erschüttert Kleinstadt in Kanada

Montréal · Die Ermordung von vier Menschen erschüttert eine Kleinstadt in Kanada: Einen Tag nach den tödlichen Schüssen in einem Haus und einer Schule der Ortschaft La Loche im Norden der Provinz Saskatchewan wurde ein 17-jähriger Schüler am Samstag offiziell des Mords beschuldigt.

 Das Dene Highschool Gebäude der La Loche Community School in La Loche, Saskatchewan.

Das Dene Highschool Gebäude der La Loche Community School in La Loche, Saskatchewan.

Foto: dpa, axs

Dem Jugendlichen wird vorgeworfen, am Freitag in der abgelegenen Kleinstadt zunächst zwei seiner Brüder erschossen zu haben, bevor er in der High School zwei Lehrer umbrachte.

Wie die Polizei am Samstag mitteilte, wird der Schüler beschuldigt, eine 21-jährige Referendarin und einen 35 Jahre alten Lehrer erschossen und sieben Menschen verletzt zu haben, als er in der Schule um sich schoss. Zuvor soll er zuhause seine 13 und 17 Jahre alten Brüder getötet haben. Der Ministerpräsident von Saskatchewan, Brad Wall, sprach von einer "furchtbaren Tragödie", die "unvorstellbar und surreal" sei.

Der mutmaßliche Täter wurde am Samstag noch befragt, sein Motiv war zunächst unklar. Vor der Schule versammelten sich hunderte Menschen und zündeten Kerzen an. Kanadas Regierungschef Justin Trudeau sprach vom "schlimmsten Albtraum aller Eltern" und von einem "tragischen Tag". Im Vergleich zu den USA sind Amokläufe in Kanada selten, da die private Beschaffung von Waffen stärker kontrolliert wird. Trudeau kündigte dennoch eine Überprüfung der kanadischen Waffengesetze an.

Es war die schwerste Straftat an einer Schule in Kanada seit 26 Jahren. Im Dezember 1989 hatte ein junger Mann in der Polytechnischen Hochschule von Montréal 14 Menschen und sich selbst getötet. Im August 1992 gab es an der Concordia-Universität in Montréal eine Schießerei mit vier Toten.

(AFP/isw)
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