Hunderte Kilometer durch Italien Afghanischer Flüchtling schnallt sich mit Gürteln an Lkw

Rom · Mit Ledergürtel hat sich ein Flüchtling aus Afghanistan an die Unterseite eines Lkw geschnallt und ist mit diesem offenbar hunderte Kilometer quer durch Italien gefahren. Das teilte die Polizei am Dienstag mit.

Nur mit Ledergürteln an der Unterseite eines Lkw angeschnallt ist ein afghanischer Flüchtling offenbar mehrere hundert Kilometer auf einer italienischen Autobahn mitgefahren. Wie die italienische Polizei am Dienstag mitteilte, wurde der etwa 20-jährige Mann festgenommen, nachdem andere Autofahrer auf der Autobahn zwischen Neapel und Rom darauf aufmerksam geworden waren, wie er unter dem Lkw klemmte.

Wie lange genau der junge Afghane auf diese Weise mitfuhr, blieb unklar. Die Polizei ging aber davon aus, dass er sich in der südöstlichen Hafenstadt Brindisi und damit 400 Kilometer vom Ort seiner Festnahme nahe Frosinone entfernt unter dem Lastwagen angeschnallt hatte. Die bulgarischen Fahrer des Lkw, die auf dem Weg von der Türkei nach Spanien waren, wussten den Angaben zufolge nichts von ihrem blinden Passagier und durften ihre Fahrt fortsetzen.

Der junge Flüchtling wirkte den Angaben zufolge erschöpft und wurde kurz ins Krankenhaus und danach in ein Aufnahmezentrum für Flüchtlinge gebracht. Er hatte demnach ein Transitdokument bei sich, das ihm die griechischen Behörden ausgestellt hatten. Nachdem er angab, dass er nicht in Italien um Asyl bitten wolle, wurde angeordnet, dass er das Land binnen einer Woche verlassen muss.

Seit Jahresbeginn kamen in Italien mehr als 100.000 Schutzsuchende an. Viele von ihnen wollen nicht dort bleiben, sondern hoffen auf eine Chance auf Asyl in Nordeuropa.

(lai/afp)
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