Mehr als 700 Tote in Saudi-Arabien Undisziplinierte Pilger sollen Unglück in Mina verursacht haben
Mina · Die Massenpanik in Mina mit mehr als 700 Toten ist nach Ansicht der saudi-arabischen Regierung auf fehlende Disziplin bei den Pilgern zurückzuführen.
"Wenn die Pilger die Anweisungen befolgt hätten, dann hätte man diese Art Unglück vermeiden können", sagte der Gesundheitsminister des Landes, Chaled al-Faleh, am Donnerstag im staatlichen Fernsehen. Zahlreiche Pilger würden sich "in Bewegung setzen, ohne die Uhrzeiten zu respektieren", die ihnen von den Verantwortlichen zur Organisation des Pilgerereignisses vorgegeben werden. Das sei der "Hauptgrund" für das Unglück.
Bei der Massenpanik während des Rituals der Teufelssteinigung waren am Donnerstag mindestens 717 Menschen getötet und 805 verletzt worden. Hunderttausende Gläubige hatten sich in Mina in der Nähe von Mekka versammelt, um an diesem Großereignis kurz vor dem Ende der muslimischen Pilgerfahrt Hadsch teilzunehmen. Dabei war eine Menschenmenge, die den Ort der Teufelssteinigung verlassen wollte, offenbar auf eine andere Menge aus der Gegenrichtung getroffen, was zu einer Massenpanik führte.
Der Gesundheitsminister sicherte eine "rasche und transparente" Untersuchung der Vorfälle zu. Der Iran hatte zuvor die Behörden in Saudi-Arabien für das Unglück verantwortlich gemacht. Sie hätten Fehler bei den Sicherheitsvorkehrungen gemacht und einen Weg in Mina einfach gesperrt. Unter den Toten sind mindestens 43 Iraner.