Marines und Navy Seals Carter öffnet alle US-Kampftruppen für Frauen

Washington · US-Verteidigungsminister Ash Carter streicht die letzten Einschränkungen für den Kampfeinsatz von Frauen in den US-Streitkräften. Er gab dem Militär am Donnerstag 30 Tage Zeit, entsprechende Hürden für Frauen zu beseitigen.

 Eine US-Soldatin in Bagdad (Archivbild).

Eine US-Soldatin in Bagdad (Archivbild).

Foto: afp, rix

Es geht um Einsatz und Karriere in den für die gefährlichsten Einsätze am besten ausgerüsteten Spezialtruppen, etwa den Delta-Einheiten des Heeres und den SEALs der Marine. Insgesamt öffnet Carter Frauen militärische Positionen in zehn Prozent der Gesamtstreitkräfte.

Deren Stabschef, General Joseph Dunford, hatte sich gegen den für das US-Militär historischen Schritt ausgesprochen und auf seine Erfahrung als ehemaliger Befehlshaber der Marineinfanterie verwiesen. Er nahm an Carters Pressekonferenz nicht teil. Darauf angesprochen sagte der Pentagon-Chef, er habe seine Entscheidung mit Dunford bei mehreren Gelegenheiten durchgesprochen.

Dunford hatte auf Studien verwiesen, denen zufolge reine Männertruppen in bestimmten Gefahrensituationen effektiver als gemischte Einheiten seien. Carter erklärte, er sei zu einem anderen Schluss gekommen. Die Integration von Frauen in extreme Kampfeinsätze werde aber methodisch sein und den Bedenken der Marineinfanterie Rechnung tragen.

Carter sagte, es gebe im Durchschnitt gesehen Unterschiede bei der physischen Leistungsfähigkeit von Männern und Frauen. Aufgaben und Einsätze müssten dennoch künftig nach Fähigkeit und nicht nach Geschlecht besetzt werden. Wahrscheinlich werde dieses Prinzip dazu führen, dass es mehr Männer als Frauen in den Spezialeinheiten geben werde. Gleiche Möglichkeiten bedeuteten eben nicht gleiche Beteiligung in Spezialeinsätzen.

Wichtigstes Ziel sei die Effektivität, deshalb werde es keine Quoten im gesamten Militärwesen geben. Die Streitkräfte sollen Carters Direktive bis 1. Januar umsetzen.

(ap)
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