"Palma hat einen neuen Helden" Mallorca-Kellner gibt 77.000 Euro zurück

Palma · Lahouari Saidani fand vor einigen Tagen unter den Briefkästen im Flur seines Wohnhauses in der Hauptstadt Palma eine große Tüte mit Bargeld und Schecks im Wert von rund 77 000 Euro - und gab sie bei der Polizei ab.

 Ein Strand auf der Insel Mallorca (Archiv).

Ein Strand auf der Insel Mallorca (Archiv).

Foto: dpa, Andreas Heimann

Dies berichtet das Regionalblatt "Diario de Mallorca" am Donnerstag. "Palma de Mallorca hat einen neuen Helden", jubelte die "Mallorca Zeitung".

Der Gedanke, das Geld zu behalten, schoss dem in bescheidenen Verhältnissen lebenden Familienvater aus Algerien nach eigenen Angaben nicht einmal durch den Kopf. "Ich bin Muslim und meine Religion verbietet es mir, Dinge zu behalten, die nicht mir gehören", erzählte der Kellner eines Kebab-Restaurants.

"Am Anfang glaubte mir keiner"

In der Papiertüte, die der Vater von drei Mädchen am 18. Juli nach Feierabend fand, waren auch nagelneue Kleidungsstücke, Ausweise und weitere Papiere. Bei der Abgabe der Tüte seien die Polizisten zunächst misstrauisch gewesen. "Am Anfang hatte ich Probleme, weil die Polizisten einem Araber, der eine Tüte voll Geld auf die Wache brachte, nicht recht trauen wollten", erzählt der Kellner.

In der Tüte hätten die Polizisten die Ausweise der Besitzerin, einer 37-jährigen Rumänin gefunden. Da Saidani keinen Finderlohn annehmen wollte, versprach die Immobilienmaklerin, dass sie der Ehefrau des Algeriers ein Geschenk machen wolle, berichtete die "Diario de Mallorca".

Die Rumänin sagte der Polizei, sie habe das Geld und die Schecks bei ihrer Bank einzahlen wollen und sei von einer langen Kundenschlange und der Warterei abgelenkt worden.

(dpa)
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