Anschlag an Nationalfeiertag Zwei Tote und 84 Verletzte in Madagaskar

Antananarivo · Bei einem Anschlag am Nationalfeiertag in Madagaskar sind zwei Menschen getötet worden. Mehr als 80 weitere wurden nach Behördenangaben verletzt, als am Sonntag während eines kostenlosen Konzerts in einem Stadion in der Hauptstadt Antananarivo eine Granate explodierte.

 Verletzte warten auf Hilfe am Universitäts-Krankenhaus in Antananarivo.

Verletzte warten auf Hilfe am Universitäts-Krankenhaus in Antananarivo.

Foto: afp, mlo

Zuvor hatte dort eine Militärparade stattgefunden. Präsident Hery Rajaonarimampianina sprach von einem "Terrorakt" und machte "Streitigkeiten" mit politischen Gegnern verantwortlich.

Bei den Todesopfern handelt es sich nach Polizeiangaben um zwei Jugendliche im Alter von 16 und 18 Jahren. 84 weitere Menschen wurden verletzt. Rajaonarimampianina, der die Verletzten im Krankenhaus besuchte, erklärte im Staatsfernsehen: "Wir antworten auf Gewalt nicht mit Gewalt." Seine Regierung werde jedoch mit aller gesetzlichen Härte gegen die Verantwortlichen vorgehen. Die Bevölkerung rief er auf, ruhig zu bleiben.

Inselstaat zählt zu den ärmsten Ländern der Welt

Bereits im Januar 2014 war es am gleichen Ort zu einem ähnlichen Anschlag gekommen. Damals war durch eine Granatenexplosion vor dem Stadion ein Kleinkind getötet worden, mehrere Menschen wurden verletzt. Bis heute hat sich niemand zu dem Anschlag bekannt, auch Festnahmen hat es bislang nicht gegeben.

Der vor Mosambik gelegene Inselstaat zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Ein Putsch des späteren Machthabers Andry Rajoelina hatte das Land im Jahr 2009 ins politische Chaos gestürzt. Nach jahrelanger Instabilität und auf Druck der internationalen Gemeinschaft war Rajaonarimampianina Ende 2013 schließlich mit Unterstützung Rajoelinas zum neuen Staatschef gewählt worden.

Rajaonarimampianina hat jedoch große Schwierigkeiten, das Land aus der wirtschaftlichen Krise zu führen. Erst im April erklärte Regierungschef Jean Ravelonarivo mitsamt seinem Kabinett seinen Rücktritt. Die aktuelle Krise droht die internationalen Geberländer und Investoren zu verschrecken, die erst seit kurzem wieder Vertrauen in den Staat gefasst hatten.

(AFP)
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