Zwei Tote auf Uni-Campus Mann erschießt Professor und dann sich selbst

Los Angeles · Bei einer Schießerei an der Universität von Kalifornien in Los Angeles hat ein Schütze einen Professor und sich selbst getötet. Das Opfer des Täters sei eine Lehrkraft am Institut für Maschinenbau der UCLA gewesen, hieß es aus Behördenkreisen.

 Feuerwehr und Polizei beim Einsatz auf dem Campus.

Feuerwehr und Polizei beim Einsatz auf dem Campus.

Foto: ap, RV

Kollegen des Mannes sagten der Nachrichtenagentur AP, der Getötete sei eine liebenswerte Person gewesen. Er hinterlässt demnach seine Ehefrau und zwei Kinder. Im Kollegium herrsche Schock, sagte der Biologie- und Chemieprofessor Charles Knobler.

Die Polizei geht davon aus, dass der Schütze erst sein Opfer und dann sich selbst erschossen hat. Ob er Student an der Universität gewesen war, ist unklar. Tausende verbarrikadierten sich in Klassenräumen und Büros, ehe die Behörden den Campus wieder freigaben. Erst nach einem stundenlangen Großeinsatz wurde Entwarnung gegeben, dass die UCLA wieder sicher sei.

Drei Schüsse sollen gefallen sein

Hunderte schwer bewaffnete Beamte hatten zuvor das weitläufige Campus-Gelände durchsucht, weil nicht ausgeschlossen werden konnte, dass sich der Schütze dort noch irgendwo aufhielt. Die Gegend wurde vollständig abgeriegelt. Polizisten stürmten in die einzelnen Gebäude und sicherten Flure, während Polizeihubschrauber über dem Campus kreisten.

Der Polizeichef von L.A., Charles Beck, sagte, dass in einem kleinen Büro der Fakultät für Ingenieurwesen drei Schüsse gefallen seien. Beamte hätten dort beide Toten aufgefunden. Auch eine Waffe und ein mutmaßliches Suizidschreiben seien entdeckt worden. Das Motiv für die Tat war zunächst nicht bekannt.

Viele Hochschüler alarmierten sich gegenseitig und ließen Freunde und Angehörige außerhalb der Uni durch Nachrichten in sozialen Medien wissen, dass sie in Sicherheit seien. Einige beschrieben wilde Szenen bei der Evakuierung des Geländes.

"Es war Chaos"

Die 22-jährige Olivia Cabadas sagte, es sei eine unwirkliche Szene gewesen, dass so etwas tatsächlich an ihrer Universität passierte. "Es war Chaos", sagte die Studentin. Diejenigen, die sich in den Klassenräumen versteckt hielten, beschrieben eine nervöse Ruhe. Ein 21-Jähriger, Umar Rehman, war im Gebäude, in dem die Schüsse fielen. "Wir hielten die Tür im Blick. Wir wussten, dass jemand irgendwann kommen könnte", berichtete er.

Kommende Woche finden an der UCLA, der größten der Universitäten von Kalifornien mit rund 43 000 Studenten, die Abschlussexamen statt. Der Unterricht fiel am Mittwoch aus, sollte am Donnerstag aber fortgesetzt werden.

(gol/AP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort