Männer vergewaltigt und getötet Londoner Gericht spricht Serienmörder schuldig

London · Die Geschworenen des Zentralen Strafgerichtshofs in London haben am Mittwoch einen Mann wegen vierfachen Mordes schuldig gesprochen. Der Serienmörder suchte sich seine Opfer auf Dating-Seiten aus und machte sie mit Drogen willenlos. Die Polizei untersucht fast 60 Todesfälle.

 Angehörige der Opfer sprechen vor dem Gericht mit Medienvertretern.

Angehörige der Opfer sprechen vor dem Gericht mit Medienvertretern.

Foto: afp

Gegen den 41-jährigen mutmaßlichen Serienmörder laufen noch weitere Ermittlungen: Insgesamt geht die Polizei in der britischen Hauptstadt 58 Todesfällen mit dem Psycho-Wirkstoff GHB nach - einem inzwischen als Partydroge verwendeten Medikament, das den Mordopfern in ihr Getränk gemischt worden war.

Schuldig befand die Jury den Briten bisher, vier junge Männer bei Online-Treffen zu sich eingeladen zu haben, mit drogenhaltigen Drinks willenlos gemacht und vergewaltigt zu haben, bevor er sie umbrachte. Die Leichen habe er dann in oder bei einem Friedhof in der Nähe seiner Wohnung abgelegt.

Dabei verwendete er nach Angaben des Gerichts große Mühe darauf, ihren Tod als Selbstmord erscheinen zu lassen. So habe er gefälschte Selbstmordnotizen hinterlassen. In der Tat nahm die Polizei erst Ermittlungen wegen Mordes auf, als die Familie eines der Opfer - alles Männer in ihren 20er Jahren - darauf drang.

Eine unabhängige Aufsichtskommission prüft inzwischen, wie die Polizei mit dem Fall umgegangen ist. Untersucht wird vor allem, warum nicht frühzeitig eine Verbindung zwischen den Todesfällen hergestellt wurde, die sich innerhalb von 15 Monaten ereigneten.

Der Chef der Metropolitan Police, Stuart Cundy, räumte ein: "Nach den imn Prozess vorgelegten Beweisen sind mögliche Gelegenheiten verpasst worden."

(ap)
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