Flüchtlinge im Mittelmeer Katze erreicht mit Frauchen Lampedusa

Rom · Neben all dem Leid, dass Flüchtlinge täglich auf dem Mittelmeer erdulden müssen, ist für eine Sudanesin und ihr Haustier die Odyssee nach Europa glücklich verlaufen.

 Feuerwehrmann Joedo mit dem kleinen vierbeinigen Passagier aus dem Sudan.

Feuerwehrmann Joedo mit dem kleinen vierbeinigen Passagier aus dem Sudan.

Foto: dpa, dc tmk

Denn eine Katze ist mit Hunderten Bootsflüchtlingen in Lampedusa angekommen. Das Tier sei mit seiner Besitzerin aus dem Sudan bis nach Italien gereist, sagte ein Sprecher der sizilianischen Gesundheitsbehörde der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. Da das Tier nicht die "nötigen Dokumente für eine Einreise" gehabt habe, sei es erst einmal von seiner Besitzerin getrennt und in Quarantäne gebracht worden. "Der Katze geht es gut. Sie wird jetzt geimpft, und wir haben der Besitzerin versprochen, die Katze so schnell wie möglich zu ihr zurück zu bringen", sagte der Sprecher.

Bei der Ankunft wollte das Tier zunächst nicht von Bord und stiftete ein wenig Unruhe, wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Die Feuerwehr habe es dann geschafft, die schwarz-weiße Katze zu beruhigen - weshalb sie den selben Namen wie der katzenfreundliche Feuerwehrmann "Joedo" bekommen habe. Es sei nicht das erste Tier, das mit Flüchtlingen auf der Insel Lampedusa von Bord gehe, sagte der Sprecher des Gesundheitsbehörde. "Wir hatten schon Falken und so weiter, aber bisher noch keine Katze."

Rund 102.000 Menschen sind seit Beginn dieses Jahres in Booten über das Mittelmeer nach Europa geflohen. Die Schwelle von 100.000 sei damit etwas früher überschritten worden als im vergangenen Jahr, teilte die Internationale Organisation für Migration (IOM) am Dienstag in Genf mit. Für die nächsten Monate werde ein starker Anstieg der Flüchtlingszahlen erwartet. "Eine ruhigere Wetterlage dürfte Schlepper ermutigen, nicht seetüchtige offene Boote mit noch mehr schutzlosen Menschen zu füllen", sagte IOM-Sprecher Leonard Doyle.

Fast 55.000 der zumeist aus dem Nahen Osten und Afrika stammenden Menschen seien in Italien an Land gegangen. Eine besonders starke Zunahme im Vergleich zum Vorjahr von 34.000 auf rund 46.000 habe Griechenland verkraften müssen.

(dpa)
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