Nach Anschlag Kuwait: Gesamte Bevölkerung muss DNA-Proben abgeben

Kuwait-Stadt · Nach dem schweren Anschlag auf eine schiitische Moschee will Kuwait mit verpflichtenden DNA-Tests für die gesamte Bevölkerung künftig die Ermittlungsarbeit der Sicherheitsbehörden stärken.

 Nach dem Anschlag auf eine schiitische Moschee sind in Kuwait die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt worden.

Nach dem Anschlag auf eine schiitische Moschee sind in Kuwait die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt worden.

Foto: dpa, rq lb

Mit einem am Mittwoch verabschiedeten Gesetz ermächtigte das Parlament das Innenministerium zur Einrichtung einer Datenbank, in der die genetischen Informationen aller 1,3 Millionen Kuwaiter und der 2,9 Millionen Ausländer im Land gespeichert werden sollen. Das Gesetz ermöglicht den Sicherheitsbehörden zudem schnellere Festnahmen nach Verbrechen.

Das Parlament genehmigte zudem Nothilfen in Höhe von umgerechnet 360 Millionen Euro zur Finanzierung der Maßnahmen. Wer die Abgabe einer DNA-Probe verweigert, dem drohen dem Gesetz zufolge ein Jahr Haft und eine Strafe von fast 30.000 Euro. Die Abgabe einer falschen Probe wird demnach mit einer Haftstrafe von sieben Jahren geahndet. "Wir sind zu fast allem bereit, was die Sicherheit in diesem Land verbessert", sagte der Abgeordnete Dschamal al-Omar.

Bei dem Anschlag am vergangenen Freitag hatte ein saudiarabischer Attentäter 26 Menschen in den Tod gerissen und 227 weitere verletzt. Die Behörden nahmen seitdem fünf Verdächtige fest. Zu dem Attentat bekannte sich der Islamische Staat (IS). Die Dschihadistenmiliz greift im Irak, aber auch in Saudi-Arabien immer wieder Schiiten an, die sie als Ungläubige betrachtet.

(AFP)
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