London, Shanghai, Sydney Diese Megastädte könnten im Meer verschwinden

Düsseldorf · Beim UN-Klimagipfel in Paris Ende November wollen Vertreter aus 195 Staaten ein neues weltweites Klimaabkommen zur Reduzierung der Treibhausgase aushandeln. Experten aber warnen: Selbst wenn die Klimaziele erreicht werden, drohen viele Städte im Meer zu verschwinden.

Klimaerwärmung: Städte könnten im Wasser verschwinden
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So könnten die Megastädte im Wasser verschwinden

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Foto: climate central

Durch den Klimawandel steigt demnach der Meeresspiegel steigen, heißt es in einer Studie des Forschungsinstituts "Climate Central". Megastädte wie Shanghai, Hongkong, New York oder London seien bedroht. In der Studie sind zahlreiche Bilder und animierte Grafiken zu sehen, die zeigen, was unter den Wassermassen verschwinden könnte.

Die Weltgemeinschaft hat zum Ziel, die globale Erwärmung auf zwei Grad über dem Temperaturdurchschnitt zu begrenzen. Zu wenig und zu spät, sagen die Forscher. Auch dann würde der Meeresspiegel ansteigen. Insgesamt 280 Millionen Menschen sind den Erkenntnissen nach bedroht. Bei einem Anstieg um vier Grad seien es sogar 600 Millionen Menschen.

Besonders gefährdet sind nach der Studie unter anderem Mumbai, New York, Hongkong, Kalkutta, Jakarta, Shanghai, Tokio oder Buenos Aires. Als mögliche Spanne für den Zeitpunkt, in dem die Katastrophe akut werden könnte, rechnen die Forscher mit einem Zeitraum von 200 bis zu 2000 Jahren.

UN-Klimagipfel im Paris

Die Studie wurde wenige Wochen vor Beginn des UN-Klimagipfels in Paris veröffentlicht. Bei dem Gipfel vom 30. November bis 11. Dezember soll ein neues weltweites Klimaabkommen zur Reduzierung der Treibhausgase ausgehandelt werden. Das Abkommen, das erstmals auch die Schwellen- und Entwicklungsländer zur Reduzierung ihrer Emissionen verpflichten soll, soll ab dem Jahr das Kyoto-Protokoll ablösen.

Zur Vorbereitung des Gipfels sind seit Sonntag Umwelt- und Energieminister versammelt, um verbleibende Streitfragen zu klären. Der französische Außenminister Laurent Fabius warnte, ein Verfehlen des Zwei-Grad-Ziels hätte "katastrophale Konsequenzen". Am Sonntag hatte bereits die Weltbank gewarnt, wenn die Staatengemeinschaft nichts gegen den Klimawandel unternehme, würden im Jahr 2030 zusätzlich mehr als hundert Millionen Menschen in Armut leben.

Höchststand der Treibhausgase

Am Montag warnte die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) ihrerseits, dass die Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre im Jahr 2014 einen neuen Höchststand erreicht habe. Es müsse "jetzt" gehandelt werden, um die Treibhausgasemissionen zu verringern, mahnte der WMO-Direktor Michel Jarraud. "Wir betreten in einem erschreckenden Tempo Neuland." Kohlendioxid sei zwar unsichtbar, doch "eine sehr reale Gefahr".

(lkö)
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