Stundenlange Gefechte Mindestens 16 Tote bei Doppelanschlag im Jemen

Aden · Bei einem Doppelanschlag auf einen Armeestützpunkt im Süden des Jemen und anschließenden Kämpfen sind mindestens 16 Menschen getötet worden. Nach Militärangaben explodierten zwei Autobomben auf dem Stützpunkt beim internationalen Flughafen von Aden.

 Zwei Autobomben erschütterten den Stützpunkt.

Zwei Autobomben erschütterten den Stützpunkt.

Foto: afp

In stundenlangen Gefechten eroberte die Armee später den Stützpunkt zurück. Ein Armeevertreter vermutete Dschihadisten hinter der Tat. Die bis zu 20 Angreifer seien als Soldaten verkleidet gewesen. Nach den Explosionen habe es Schusswechsel zwischen Angreifern und Soldaten gegeben, berichteten Augenzeugen. Nach Angaben von Sicherheitskräften wurden mindestens zehn Soldaten und sechs Angreifer getötet. Mehrere Angreifer konnten fliehen.

An den Gefechten zur Rückeroberung des von Sondereinheiten genutzten Stützpunkts Al-Sawlaban waren Soldaten und Kampfhubschrauber der von Saudi-Arabien geführten Militärallianz beteiligt. Diese unterstützt den außer Landes geflohenen jemenitischen Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi.

Laut dem auf die Beobachtung islamistischer Internetseiten spezialisierten US-Unternehmen Site bekannte sich die Organisation Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel zu dem Angriff. Dabei seien "dutzende Offiziere und Soldaten von Hadi getötet" worden, hieß es. Dies sei die Vergeltung für die "Verbrechen der Bombardements" in den südlichen Provinzen Lahdsch und Abjan.

Aden wird von regierungstreuen Truppen gehalten. Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen hatten Anfang vergangenen Jahres die im Norden gelegene Hauptstadt Sanaa und andere Städte erobert und Hadi zur Flucht nach Saudi-Arabien gezwungen.

Im Land herrscht ein bewaffneter Konflikt, in den auch benachbarte Staaten eingreifen. In Jemens Süden und Südosten sind auch Dschihadisten der Organisation Islamischer Staat (IS) und des Al-Kaida-Netzwerks aktiv. Die am 21. April in Kuwait aufgenommen Friedensgespräche für Jemen unter Vermittlung der Vereinten Nationen sind ins Stocken geraten.

(afp/jeku)
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