Sechs zusätzliche Tage Japanisches Unternehmen belohnt Nichtraucher mit Urlaub

Tokio · Ein mittelständisches Marketingunternehmen in Japan belohnt Nichtraucher mit sechs zusätzlichen Urlaubstagen pro Jahr. Grund dafür ist eine Beschwerde über den hohen Zeitverlust der Raucher in der Belegschaft.

 Die Raucher in einem Unternehmen in Japan benötigen pro Zigarette bis zu zehn Minuten ihrer Arbeitszeit.

Die Raucher in einem Unternehmen in Japan benötigen pro Zigarette bis zu zehn Minuten ihrer Arbeitszeit.

Foto: dpa, dka sab

Weil sich das Bürogebäude im 29. Stockwerk befinde, brauchten Raucher mindestens zehn Minuten um ihrem Laster nachzugehen, erklärte Unternehmenssprecher Hirotaka Matsushima. Demnach hatte sich ein Mitarbeiter über den Zeitverlust seiner Kollegen beschwert. Das Unternehmen Piala führte daraufhin im September die neue Maßnahme ein.

Unterhaltungen im Raucherraum würden sich meistens um Arbeit drehen, erklärte der Unternehmenssprecher. "Deshalb haben wir uns entschieden, Nichtraucher zu belohnen anstatt die Raucher zu bestrafen." Seit der Einführung dieses Prinzips hätten vier Mitarbeiter mit dem Rauchen aufgehört. Wenn sie das ganze Jahr dabei blieben, erhielten sie ebenfalls sechs zusätzliche bezahlte Urlaubstage, sagte der Sprecher. Bei Piala arbeiten insgesamt 120 Menschen.

Im Nichtraucherschutz hinkt Japan anderen Industrieländern hinterher. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums rauchen 28 Prozent der japanischen Männer und neun Prozent der Frauen.

(mro)
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