Elfstündige Gefechte Zehn Tote bei Angriff auf Polizeiwache in Indien

Neu Delhi · Bei einem Angriff auf eine Polizeiwache im Norden Indiens sind am Montag zehn Menschen getötet worden. Dem Angriff in der Stadt Gurdaspur im Bundesstaat Punjab nahe der Grenze zu Pakistan folgte eine fast elfstündige Schießerei mit den Sicherheitskräften. Wer die Angreifer waren, blieb zunächst unklar.

 Rund elf Stunden lang lieferten sich die in Militäruniformen gekleideten Angreifer Gefechte mit der Polizei.

Rund elf Stunden lang lieferten sich die in Militäruniformen gekleideten Angreifer Gefechte mit der Polizei.

Foto: afp, az

Die in Armeeuniformen gekleideten Angreifer seien aus einem Auto gesprungen und hätten das Feuer auf die Polizeiwache eröffnet, sagte Vize-Polizeichef Abhinav Trikha. Unter den Toten waren den Angaben zufolge auch drei Zivilisten. Einer von ihnen wurde an einer Bushaltestelle erschossen, wo die Angreifer ebenfalls das Feuer eröffneten. Die anderen beiden starben bei dem Angriff auf die Polizeiwache. Unter den Toten waren außerdem vier Polizisten. Laut Polizei wurden überdies drei Angreifer bei den Schusswechseln getötet.

Der Angriff begann in den frühen Morgenstunden am Montag und endete erst am späten Nachmittag, als Sicherheitskräfte schließlich die Polizeiwache mit den dort verschanzten Angreifern betraten. Im örtlichen Fernsehen waren anschließend Spezialeinsatzkräfte zu sehen, die vor dem beschädigten Gebäude ihren Einsatz feierten.

Der Polizeichef von Punjab, Sumedh Singh Saini, sagte vor Journalisten, es sei noch zu früh, um sagen zu können, wer die Angreifer gewesen seien. Indiens nationaler Sicherheitsberater Ajit Doval sprach dem örtlichen Fernsehsender NDTV zufolge von einem "sehr ernsten Terroranschlag". Innenminister Rajnath Singh ordnete verstärkte Sicherheitsvorkehrungen an der Grenze zu Pakistan an. Pakistan verurteilte den Angriff auf die Polizeiwache in einer Erklärung.

Medienberichten zufolge hatten die Angreifer zuvor auch einen Bus angegriffen und ein Auto entführt. Auf nahegelegenen Bahngleisen wurden fünf Sprengsätze entdeckt.

In der Grenzregion Kaschmir, die zwischen Indien und Pakistan geteilt ist, aber von beiden Ländern in Gänze beansprucht wird, gibt es häufiger Angriffe auf Polizeiwachen. Im benachbarten Punjab, wo vor allem Anhänger der Religionsgemeinschaft der Sikh leben, ist derartige Gewalt aber selten.

(AFP)
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