Indien Mindestens 27 Tote bei zwei Zugunglücken

Neu Delhi · Mindestens 27 Menschen sind am späten Dienstagabend im indischen Bundesstaat Madhya Pradesh bei zwei Zugunglücken vor einer überfluteten Brücke ums Leben gekommen. Grund für die Katastrophen waren unterspülte Schienen.

Indien: Zwei Zugunglücke fordern mehrere Opfer
7 Bilder

Mehrere Menschen sterben bei zwei Zugunglücken in Indien

7 Bilder

In Indien sind zwei Passagierzüge in einem Flussbett entgleist und haben mindestens 27 Menschen in den Tod gerissen. Nach starken Regenfällen seien die Gleise am Fluss Mochak im zentralindischen Bundesstaat Madhya Pradesh unterspült gewesen, sagte ein Bahnsprecher am Mittwoch. Die Züge seien am Dienstag kurz vor Mitternacht im Abstand von nur wenigen Minuten aus den Schienen gesprungen und insgesamt zehn Waggons fielen um. Dabei seien auch etwa 40 Menschen verletzt worden, sagte der Bahnsprecher weiter. 300 Menschen hätten gerettet werden können.

Auf Bildern des Nachrichtensenders NDTV war zu sehen, dass Teile eines Zuges vom mehrere Meter hohen Bahndamm rutschten und im Flussbett auf der Seite liegenblieben. Mehrere Passagiere seien zunächst noch in den teils im Wasser liegenden Waggons eingeschlossen gewesen, sagte der Bahnsprecher weiter. Einer der Züge kam aus der Metropole Mumbai und war auf dem Weg in die Tempelstadt Varanasi. Der andere war in die umgekehrte Richtung unterwegs.

Region stark von Überschwemmungen betroffen

Derzeit zieht der jährliche Monsun über Indien. In Madhya Pradesh hatte es jüngst besonders stark geregnet. Auch in anderen Teilen Indiens gab es in den vergangenen Tagen Hunderte Tote infolge des Starkregens: durch Überschwemmungen, Erdrutsche, einstürzende Häuser und Mauern sowie Blitzschläge.

Indiens Premierminister Narendra Modi erklärte, die beiden Zugunglücke erschütterten ihn tief. Er bete für die Verletzten. Präsident Pranab Mukherjee sprach den Angehörigen sein Beileid aus.
Die Behörden ordneten eine Untersuchung an.

Indiens Züge transportieren auf einem der größten Schienennetze der Welt täglich rund 20 Millionen Menschen. Jedes Jahr kommt es zu mehreren schweren Unglücken mit Toten. Viele Bahnübergänge sind nicht gesichert, das Schienennetz ist alt und außerdem nutzen unzählige Menschen die Gleise als Fußwege.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort