Indien 18 Festnahmen nach Lynchmord an Vergewaltiger

Neu Delhi · Nach dem Lynchmord an einem mutmaßlichen Vergewaltiger sind in Indien am Sonntag 18 Verdächtige festgenommen worden. Ihnen werde die Beteiligung an den Krawallen am vergangenen Donnerstag vorgeworfen, teilte die Polizei in der Stadt Dimapur im nordöstlichen Bundesstaat Nagaland mit. Es werde nun untersucht, wer von ihnen auch für die Tötung des 25-jährigen Mannes verantwortlich sei.

Neu Delhi erinnert an Opfer der Gruppenvergewaltigung
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Polizeichef Wabang Jamir kündigte zudem weitere Festnahmen an. Mehrere Menschen wurden demnach auf Fotos und Videos identifiziert, die nach dem Vorfall in sozialen Netzwerken verbreitet worden waren. An den Ausschreitungen sollen sich mehrere tausende Menschen beteiligt haben.

Nach Angaben der Polizei hatte eine aufgebrachte Menge am Donnerstag das Gefängnis in Dimapur gestürmt, den mutmaßlichen Vergewaltiger aus seiner Zelle gezerrt und durch die Straßen getrieben. Anschließend wurde er demnach zu Tode geprügelt und aufgehängt. Der Mann war Ende Februar unter dem Vorwurf festgenommen worden, eine 19-jährige Frau aus der Volksgruppe der Naga mehrfach vergewaltigt und verletzt zu haben.

Beim Versuch, die aufgeheizte Lage nach dem Lynchmord wieder in den Griff zu bekommen, erschoss die Polizei einen 25-jährigen Mann. Sie erließ eine Ausgangssperre und schickte hunderte Sicherheitskräfte zu Patrouillen auf die Straßen. In Indien ist Gewalt gegen Frauen seit einer brutalen Gruppenvergewaltigung in Neu Delhi im Dezember 2012 in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt.

(AFP)
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