In 100 Anklagepunkten schuldig gesprochen Bande zwang fast 300 Mädchen zu Sexpartys

Newcastle · Sie haben junge Frauen unter Drogen gesetzt und dann auf Sexpartys angeboten. Eine 18-köpfige Bande aus Großbritannien wurde nun in insgesamt 100 Anklagepunkten – darunter Vergewaltigung und Menschenhandel – schuldig gesprochen. Für das Ermittlungsverfahren gab es jedoch Kritik.

 Steve Ashman, der Polizeichef der Polizei in Northumbria, spricht über das umstrittene Verfahren, mit dem die Polizei die Bande festnehmen konnte.

Steve Ashman, der Polizeichef der Polizei in Northumbria, spricht über das umstrittene Verfahren, mit dem die Polizei die Bande festnehmen konnte.

Foto: dpa, joh abl

Sie haben junge Frauen unter Drogen gesetzt und dann auf Sexpartys angeboten. Eine 18-köpfige Bande aus Großbritannien wurde nun in insgesamt 100 Anklagepunkten — darunter Vergewaltigung und Menschenhandel — schuldig gesprochen. Für das Ermittlungsverfahren gab es jedoch Kritik.

Die Polizei geht von fast 300 Opfern. 20 von ihnen halfen als Zeuginnen. Sie waren damals etwa 14 bis 25 Jahre alt. Die Taten ereigneten sich bereits zwischen 2011 und 2014 in Newcastle.

Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft waren alle Opfer so ausgesucht worden, dass sie als "gefährdet" galten und sich aufgrund ihrer Lebensumstände kaum wehren konnten. Details hierzu wurden aber nicht bekannt. Die Mädchen erhielten Alkohol, Cannabis und andere Drogen und wurden danach von älteren Männern missbraucht.

Um das perfide Netzwerk zu zerschlagen, hatte die Polizei einen einschlägig vorbestraften Vergewaltiger als Informanten eingeschleust. Er hatte dafür 10.000 britische Pfund erhalten. Opferanwälte empörten sich über diesen Schritt. Es gab mehrere Prozesse gegen die Bande; der letzte endete am Mittwoch.

Zur Gruppe gehören den Angaben zufolge auch Freunde und Verwandte der Opfer. Nach Angaben des britischen Nachrichtensenders Sky News haben sämtliche Bandenmitglieder ausländische Wurzeln etwa in Indien und Pakistan. Fast alle seien aber in Großbritannien geboren.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort