"Problem mit Dichtungsring" Großbritanniens neuer Flugzeugträger ist undicht

London · Die "HMS Queen Elizabeth" muss repariert werden, denn der neue Flugzeugträger der britischen Streitkräfte hat ein Leck. Dabei hatte die Marine das Schiff erst vor zwei Wochen übernommen.

 Die ""HMS Queen Elizabeth" (Archiv).

Die ""HMS Queen Elizabeth" (Archiv).

Foto: dpa

Bei Testfahrten sei auf der "HMS Queen Elizabeth" ein "Problem mit einem Dichtungsring" festgestellt worden, räumte das Verteidigungsministerium in London am Dienstag ein. Der Flugzeugträger ist der Stolz der britischen Marine. Er war ihr erst vor zwei Wochen übergeben worden und soll nach Abschluss der Testfahrten im Jahr 2020 voll in Dienst genommen werden.

Verteidigungsminister Gavon Williamson wollte sich die Freude an dem Schiff durch die Panne nicht nehmen lassen. Die "HMS Queen Elizabeth" sei "der prächtigste Flugzeugträger der Welt", sagte er. Es sei der Sinn der Testfahrten im Meer, solche Lecks festzustellen. "Es wird den britischen Steuerzahlern keinen Penny kosten", sagte er der Nachrichtenagentur Press Association.

Die "HMS Queen Elizabeth" ist das leistungsfähigste Schiff, das Großbritannien jemals gebaut hat. Der 280 Meter lange Flugzeugträger mit einem Gewicht von 65.000 Tonnen kann 1000 Soldaten und 40 Flugzeuge transportieren. Das Schiff ist nach der britischen Königin Elizabeth II. benannt. Es war erst vor knapp zwei Wochen übergeben worden. Bis zu seiner endgültigen Fertigstellung werden noch Jahre vergehen.

Das Prestigeprojekt ist nicht nur wegen seiner hohen Anschaffungskosten von umgerechnet 3,5 Milliarden Euro umstritten. Kritiker stellen auch die Frage, ob Großbritannien angesichts schrumpfender Auslandseinsätze überhaupt einen riesigen Flugzeugträger braucht. Medienberichten zufolge war das Leck bereits länger bekannt. Der Verteidigungs-Experte der BBC, Jonathan Beale, sagte, die Royal Navy versuche "das Problem kleinzureden, nachdem sie zunächst versucht hatte, es zu vertuschen". Der Fall sei "sehr peinlich".

Laut Ministerium soll das Problem behoben werden, wenn das Schiff im Hafen von Portsmouth liegt. Der Flugzeugträger könne bis dahin weiter fahren. Das versicherte auch der Konzern BAE Systems, der maßgeblich am Bau beteiligt war.

(wer)
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