Hitze bei der Arbeit Männer tragen Röcke aus Protest

Buckinghamshire/Nantes · Männer aus Großbritannien und Frankreich lehnen sich gegen die Kleidungsvorschriften ihrer Firmen auf - indem sie Röcke tragen. Einer von ihnen hatte bereits Erfolg.

 In Schottland dürfen nur Männer Kilt tragen. (Archivbild)

In Schottland dürfen nur Männer Kilt tragen. (Archivbild)

Foto: dpa, reh fpt

Hitze und Arbeit vertragen sich generell nicht besonders gut. Wer als Mann dann noch in langer Hose im Büro erscheinen muss, wirft wohl den ein oder anderen neidischen Blick auf die luftigen Röcke der Kolleginnen. Denn kurze Hosen verbieten viele Arbeitgeber. Darum haben einige Männer in Großbritannien und Frankreich jetzt rebelliert - und Röcke zur Arbeit getragen.

Vorreiter war der Brite Joey Barge. In Buckinghamshire kletterten die Temperaturen in dieser Woche auf über 30 Grad Celsius. Also beschloss der Call-Center-Angestellte, eine Shorts anzuziehen. "Wenn die Frauen im Büro Röcke und Kleider tragen dürfen, darf ich dann auch Shorts tragen?", fragte er auf Twitter und postete dazu dieses Bild von seinem Outfit.

Seine Chefs schickten ihn jedoch zum Umziehen wieder nach Hause, die Kleidung sei nicht angemessen. Aus Protest zog Barge kurzerhand ein Kleid an, das den Kleidungsvorschriften seiner Firma entspricht - zumindest denen der Damen. Weil der 20-Jährige damit rechnete, wieder nach Hause geschickt zu werden, twitterte er weiter Bilder von seinem Outfit.

Doch zu seiner Überraschung wirkte sein mutiger Protest: Wie auch die "Daily Mail" berichtet, schickten seine Chefs eine E-Mail, in der sie allen Männern im Büro erlaubten, Hosen in Dreiviertel-Länge in Schwarz, Blau oder Beige zu tragen. "Sie sagten, das Kleid sei ein wenig zu bunt und fragten, ob ich wieder nach Hause gehen und mich umziehen wolle." Joey Barge entschied sich aber, im Kleid zu bleiben.

Barges Aktion zieht Kreise bis nach Frankreich. In Nantes erschienen Busfahrer gemeinschaftlich in Röcken bei der Arbeit, berichtet "The Telegraph". Die strengen Kleidungsvorschriften mit langen Hosen seien in Bussen ohne Klimaanlage absurd, klagen die Busfahrer.

"Wir verstehen das Verbot nicht. Wenn wir fahren, sitzen wir, und die Reisenden sehen es noch nicht einmal", sagte einer der Männer dem Radiosender "Franceinfo". Das Busunternehmen Semitan sehe kurze Hosen als unangemessen an. Darum habe die Firma im vergangenen Sommer eine luftigere Hose produziert. Die sind den Fahrern immer noch zu warm, doch Shorts seien für die Firma undenkbar. Also werden die Busfahrer in Nantes wohl vorerst weiterschwitzen müssen.

(veke)
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