Prozess in Großbritannien Chirurg brannte Patienten bei OP Initialen in die Leber

Birmingham · Ein Chirurg in Großbritannien hat bei Operationen seine Initialen in die Lebern von zwei Patienten gebrannt. Der Fall flog auf, weil ein anderer Arzt die Anfangsbuchstaben des Kollegen bei einem weiteren Eingriff entdeckte.

 Operationsbesteck (Symbolbild).

Operationsbesteck (Symbolbild).

Foto: Shutterstock/Pablo Hidalgo - Fotos593

Im Februar und August 2013 nutzte der Chirurg Simon B. einen Argon-Laser nicht nur um Blutungen zu verhindern. Er gravierte seinen beiden Patienten mit dem Gerät seine Initialen "SB" in die Leber. Vor einem Gericht in Birmingham bekannte sich der 53-Jährige Arzt schuldig. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Arzt vor, gezielt unter Narkose stehende Patienten verletzt zu haben.

Entdeckt wurden die Initialen bei einem Patienten, als ein anderer Chirurg später eine weitere Operation durchführte, so der britische Sender BBC. "Das war ein sehr ungewöhnlicher und komplexer Fall", sagte der zuständige Staatsanwalt Tony Badenoch.

Bislang habe man keinen Präzedenzfall finden können. Der Beschuldigte habe eingesehen, dass "seine Handlungen nicht nur ethisch, sondern auch rechtlich falsch waren". Wie der Guardian berichtet, würden Markierungen wie diese die Funktionsfähigkeit der Organe nicht beeinträchtigen. Sie würden von alleine wieder verschwinden.

Simon B. war auf Lebertransplantationen spezialisiert. 2013 wurde er von seiner Stelle am Queen-Elizabeth-Krankenhaus in Birmingham suspendiert und kündigte nach einer Disziplinar-Anhörung ein Jahr später. Das Strafmaß soll Mitte Januar festgelegt werden.

(laha)
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