Großbritannien Baby Charlie - neue Anhörung angesetzt

London · Der emotional aufgeladene Rechtsstreit um das todkranke Baby Charlie Gard in Großbritannien wird fortgesetzt. Die Eltern des Jungen bekämen die Möglichkeit, bis Mittwochnachmittag neue Beweismittel dafür vorzulegen, warum ihr Sohn eine experimentelle Behandlung erhalten solle.

 Connie Yates und Chris Gard (r.), die Eltern des todkranken britischen Babys Charlie, stehen in London vor dem Gerichtsgebäude. Ein Freund der Familie (l.) verliest eine Erklärung.

Connie Yates und Chris Gard (r.), die Eltern des todkranken britischen Babys Charlie, stehen in London vor dem Gerichtsgebäude. Ein Freund der Familie (l.) verliest eine Erklärung.

Foto: dpa, joh fgj

Das sagte Richter Nicholas Francis am Montag nach einer Anhörung in London. Für Donnerstag setzte er einen weiteren Termin an.

Bei dem Gerichtstermin am Montag waren die Emotionen hochgekocht. Charlies Mutter weinte frustriert, sein Vater schrie einen Anwalt an. Die nun neu vorgebrachten Beweise müssten jedoch überzeugend sein, sagte Francis, und er werde sie sich anhören. Es gebe nicht einen Menschen, der Charlie nicht retten wolle.

Das elf Monate alte Kind leidet an einem seltenen Gendefekt und hat Hirnschäden. Seine Eltern wollen ihn für eine experimentelle Therapie in die USA bringen, die aber nach Ansicht seiner britischen Ärzte nicht helfen wird. Ende Juni scheiterten die Eltern bereits mit einer Klage beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte.

Nun soll seine künstliche Beatmung eingestellt werden. Die Wiedereröffnung des Falls am Hohen Gerichtshof in London könnte dazu führen, das Charlie die Behandlung in Großbritannien oder im Ausland erhalten könnte.

Papst Franziskus hatte sich vor rund einer Woche auf die Seite der Eltern geschlagen und gefordert, dass sie jede Behandlungsmöglichkeit für ihren Sohn nutzen dürften, die sie wollten. Auch US-Präsident Donald Trump sprach sich für eine Behandlung des Babys in den USA aus.

(ap)
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