Nach Brandkatastrophe im Grenfell Tower Zahl der Todesopfer steigt auf 58

London · Während das englische Königshaus am Samstag eine Schweigeminute für die Opfer des Hochhausbrandes in London abgehalten hat, ringen zehn der 19 Verletzten in Krankenhäusern mit dem Tod. Die Zahl der Todesopfer stieg auf 58.

Das teilte die Gesundheitsbehörde NHS mit. Bei dem Brand im Grenfell Tower im Stadtteil Kensington waren in der Nacht zum Mittwoch mindestens 30 Menschen umgekommen. Wie die Polizei am Samstagnachmittag mitteilte, ist die Zahl der Toten vermutlich auf 58 gestiegen. Das teilte die Behörde in der britischen Hauptstadt auf Basis von Vermisstenmeldungen mit. 70 Menschen galten bis zu der neuesn meldung noch als vermisst. Es sei nicht damit zu rechnen, in den Überresten des Grenfell Towers noch Überlebende zu finden, erklärte die Feuerwehr.

Derweil haben Queen Elizabeth II. und ihr Ehemann Prinz Philip am Samstag eine Schweigeminute für die Opfer des Hochhausbrandes in London abgehalten. Beide standen still, bevor die jährliche Parade zum Geburtstag der Königin, genannt Trooping the Colour, begann.

Zuvor erklärte die Monarchin, es sei sehr schwer, an diesem Tag, der eigentlich ein Tag des Feierns sei, einer düsteren Stimmung zu entkommen. Das Land bleibe aber auch im Angesicht der Not entschlossen. Die 91-Jährige und ihr Enkel Prinz William besuchten am Freitag Überlebende des Brandes. Die Queen hatte bereits im April Geburtstag. In der Hoffnung auf besseres Wetter wird jedoch stets im Juni gefeiert.

Für die Menschen, die durch das Unglück obdachlos wurden, gingen bereits Spenden in Höhe von mehr als drei Millionen Pfund ein. Die britische Regierung hat angekündigt, weitere fünf Millionen Pfund (5,7 Millionen Euro) zur Verfügung zu stellen. Die ehemaligen Bewohners des Towers sind in Notunterkünften untergebracht.

In dem Hochhaus mit 120 Wohnungen, einem Projekt des sozialen Wohnungsbaus, lebten bis zu 600 Menschen. Eine Gruppe von Mietern hatte seit Jahren vor der Feuergefahr im Gebäude gewarnt.

(felt/dpa)
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