Germanwings-Katastrophe Ermittler finden Handys am Absturzort

Seyne-les-Alpes · Während die Luftfahrtbranche nach der Germanwings-Katastrophe eine Taskforce gründete, um die Sicherheit im Flugverkehr zu verbessern, haben Ermittler am Absturzort der Germanwings-Maschine in den französischen Alpen Mobiltelefone sichergestellt - ausgewertet sind sie aber noch nicht.

Germanwings: So hart ist die Arbeit der Bergungstrupps in Seyne-Les-Alpes
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Seyne-Les-Alpes: So hart ist die Arbeit der Bergungstrupps

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Foto: dpa, bl sh

Das sagte Sprecher Jean-Marc Menichini am Donnerstag. Deshalb hätten sich daraus auch noch keine Hinweise ergeben, was am Tag des Unglücks vor gut einer Woche passiert sei. Die Suche nach persönlichen Gegenständen am Unglücksort gehe weiter.

Das französische Magazin "Paris-Match" und die "Bild"-Zeitung hatten von einem Handyvideo berichtet, das die letzten Momente des Fluges zeigen soll. Die Behörden hatten jedoch erklärt, die Ermittler hätten kein solches Video.

Luftfahrtbranche gründet Taskforce

Derweil hat die Luftfahrtbranche eine Taskforce ins Leben gerufen. Das Gremium werde sich zunächst mit dem Mechanismus der Cockpittür, dem "Medical" genannten medizinischen Tauglichkeitszeugnis für Piloten sowie mit psychologischen Verfahren befassen, teilten Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) und der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), Klaus-Peter Siegloch, am Donnerstag in Berlin mit. Das Gremium werde mit Sachverständigen besetzt, die in einzelnen Fällen auch Experten hinzuziehen könnten.

Die Taskforce solle die Ermittlungsergebnisse begleiten und überprüfen, welche weiteren Konsequenzen daraus gezogen werden müssten, sagte Verbandspräsident Siegloch. Es sei aber "sehr wichtig, dass wir nicht zu übereilten Beschlüssen kommen", betonte er. Die Beratungen der Taskforce finden unter dem Dach des BDL statt und werden vom Bundesverkehrsministerium begleitet. Zusätzlich soll ein regelmäßiger Austausch mit dem Luftfahrtbundesamt stattfinden, wie Dobrindt sagte.

Seit dem Flugzeugunglück am Dienstag vergangener Woche hätten Expertenstäbe der Branche fast täglich getagt, betonte Siegloch. So hätten die Airlines bereits am Freitag beschlossen, die Zwei-Personen-Regel für das Cockpit beschlossen.

Die Germanwings-Maschine mit 150 Menschen an Bord war in der vergangenen Woche in den französischen Alpen abgestürzt. Der Copilot steht im Verdacht, das Flugzeug absichtlich zum Absturz gebracht zu haben. Er war am Flugtag eigentlich krank geschrieben.

(ap)
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