Sechs Jahre nach Atomkatastrophe Fukushima-Betreiber will radioaktives Tritium ins Meer ablassen

Tokio · Mehr als sechs Jahre ist die Atomkatastrophe in Fukushima her - das Problem von Millionen Litern kontaminierten Wassers an der Atomruine bleibt. Nun will der Betreiber radioaktives Tritium ins Meer ablassen. Für die Menschen stelle das nur ein "geringes Risiko" dar.

 Blick auf die Wassertanks in der Atomkraftanlage Fukushima (Archivbild vom 23.02.2017)

Blick auf die Wassertanks in der Atomkraftanlage Fukushima (Archivbild vom 23.02.2017)

Foto: dpa, wie

Das radioaktive Wasserstoff-Isotop Tritium ist in den gewaltigen Massen verstrahlten Wassers enthalten, das bei der Kühlung der am 11. März 2011 in Folge eines schweren Erdbebens und Tsunamis zerstörten Reaktoren anfällt.

Zwar filtert ein Reinigungssystem das strahlende Wasser von allen anderen radioaktiven Isotopen, aber nicht von Tritium. Das Isotop stelle nur ein geringes Risiko für die menschliche Gesundheit dar, sagte der Chef des Atomkonzerns Tepco der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo. Die Fischer in Fukushima befürchten jedoch weiteren Schaden für ihr Geschäft.

Auch andere Atomkraftwerke würden routinemäßig Tritium-haltiges Wasser ins Meer ablassen, berichtete Kyodo weiter. Im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi war es im März 2011 zu Kernschmelzen in drei Reaktoren gekommen. Die Lage in dem Komplex gilt zwar inzwischen als stabil. Ein großes Problem stellen jedoch weiterhin die gewaltigen Wassermassen und deren Entsorgung dar. Das Gelände der Atomruine ist mit Tanks übersät, in denen Millionen Liter verstrahlten Grund- und Kühlwassers lagern.

(oko/dpa)
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