JayZ-Klassiker neu interpretiert "Ich hab 99 Probleme, aber ein Flüchtling ist keins!"

Düsseldorf · In einer Neuauflage von Jay-Zs Klassiker "99 Problems" fordert die österreichische Initiative "Flüchtlingskinder" dazu auf, Stellung zu beziehen und Stimmung zu machen. Denn: In Sachen Flucht gibt es keine Neutralität mehr.

 Rapper Willi Ban ist einer der Initiatoren von "Flüchtlingskinder". Zusammen mit Patrick Catuz fordert er in Sachen Flucht dazu auf, Verantwortung zu übernehmen.

Rapper Willi Ban ist einer der Initiatoren von "Flüchtlingskinder". Zusammen mit Patrick Catuz fordert er in Sachen Flucht dazu auf, Verantwortung zu übernehmen.

Foto: Youtube Screenshot

Nach der Aktion des Künstlers Raoul Haspel, dessen Schweigeminute vergangene Woche die i-Tunes Charts stürmte, kommt nun eine weitere gesellschaftskritische Aktion aus Österreich - gegen die Antiflüchtlingsstimmung in unserer Gesellschaft.

Flüchtlingskinder heißt das Projekt von und mit Flüchtlingen und auch mit Menschen ohne belastende Fluchterfahrung, die den Status Quo einfach nicht länger ertragen und sich engagieren wollen. Hinter der Initiative stecken Autor und Filmemacher Patrick Catuz sowie Rapper Willi Ban - Beide selbst Kinder von Flüchtlingen.

Aus Frust und Wut gegenüber Fremdenhass haben diese nun Jay-Zs "99 Problems" in einen neuen Kontext gesetzt und zur Flüchtlingshymne umfunktioniert. "Sag mir, warum du wimmerst und weinst. Ich hab 99 Probleme, doch ein Flüchtling ist keins", heißt es in der neuen Version des Hip Hop-Klassikers, in dessen Clip auch junge Flüchtlinge zu sehen sind.

Stellung beziehen und Stimmung machen — das fordern Patrick Catuz und Willi Ban. "Wir wollen nicht euer Geld. Wir wollen gar nichts von euch. Außer, dass ihr eure Würde wahrt. Aus historischer Notwendigkeit vor dieser größten humanitären Katastrophe unserer Zeit", heißt es auf der Webseite der Initiative "Flüchtlingskinder", dessen Ziel schlicht und einfach die Verbreitung ihrer Grundidee ist.

Helfen kann jeder - ob am Stammtisch, in Foren oder in sozialen Netzwerken. Die Möglichkeiten, Stellung zu beziehen, sind nahezu grenzenlos. Es gilt, Verantwortung übernehmen.

Denn: "In dieser Sache kann man nicht mehr zwischen den Stühlen stehen, und wir fordern die Leute auf, klar Stellung zu beziehen. Es gibt keine Grauschattierungen, wenn jemand am Ertrinken ist, dann rettest du die Person, oder du lässt sie ersaufen", äußerte sich Patrick Katuz gegenüber dem Standard.

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