Flüchtling will Familie zusammenführen Ex-Guantanamo-Häftling wegen Hungerstreiks in Lebensgefahr

Montevideo · Ein syrischer ehemaliger Guantanamo-Häftling ist wegen seines zweimonatigen Hungerstreiks, mit dem er eine Zusammenführung mit seiner Familie erzwingen will, in akuter Lebensgefahr.

 Seit Anfang August ist der Syrer im Hungerstreik.

Seit Anfang August ist der Syrer im Hungerstreik.

Foto: ap, Charles Dharapak

Der 45-jährige Dschihad Dijab sei in "ernster Gefahr" und einem "lebensbedrohlichen Zustand", sagte die für ihn in Uruguay zuständige Ombudsfrau Mirtha Guianze am Montag. In humanitärer Hinsicht sei Dijabs Verfassung extrem besorgniserregend.

Der Syrer war Anfang August in einen Hungerstreik getreten. Er fordert, in die Türkei oder ein anderes Land der Region gebracht zu werden, um dort seine Familie zu treffen. Im September urteilte ein Richter, dass er seinen Protest fortsetzen darf, ohne zur Zwangsernährung ins Krankenhaus gebracht zu werden. Zwischendurch war er ins Koma gefallen, erlangte das Bewusstsein aber einen Tag später wieder.

Dijab war 2002 im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet festgenommen und zwölf Jahre lang ohne Anklage in Guantanamo festgehalten worden. Er kam 2014 aus dem Gefängnis auf Kuba frei und wurde wegen des Konflikts in seinem Heimatland stattdessen nach Uruguay gebracht. Zwischendurch floh er nach Venezuela, um dort sein Anliegen durchzusetzen, wurde aber zurückgebracht.

Regierungsvertretern zufolge hat Dijab das Recht, Uruguay zu verlassen. Die dortige Regierung bemüht sich darum, ein Aufnahmeland für den Syrer zu finden.

(bur/AFP)
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