Zehnter Jahrestag der Papstwahl Erzbischof Gänswein verteidigt Rücktritt von Benedikt XVI.

Berlin · Zum zehnten Jahrestag der Papstwahl von Benedikt XVI. an diesem Sonntag hat sein Privatsekretär, Erzbischof Georg Gänswein, dessen Rücktrittsentscheidung im Februar 2013 entschieden verteidigt: Das deutsche Kirchenoberhaupt habe "eine Gewissensentscheidung vor Gott getroffen, die ebenso viel Mut wie Demut verlangte", schrieb Gänswein. Die Entscheidung sei "nach langem Ringen und viel Gebet" gefallen.

 Benedikt in seiner Zeit als Papst zusammen mit Georg Gänswein.

Benedikt in seiner Zeit als Papst zusammen mit Georg Gänswein.

Foto: AP

Erstmals zitierte Gänswein in einem Gastbeitrag für "Bild am Sonntag" auch die Worte Benedikts, mit denen er ihm seinen spektakulären Entschluss erklärt hatte, "lange" bevor er am 11. Februar die Kardinäle und die Weltöffentlichkeit mit dem Rücktritt überraschte.

Benedikt habe ihm gesagt, die moderne Medizin könne heutzutage "das physische Leben sehr verlängern. Wenn aber die geistigen Reserven immer geringer werden und schließlich fehlen, dann ist es höchste Zeit, die nötigen Konsequenzen zu ziehen".

Vergeblich, so Gänswein, habe er noch versucht, Benedikt XVI. von seiner Entscheidung abzubringen. Aus heutiger Sicht halte er sie aber für richtig.

Benedikt finde zwei Jahre nach seinem Rücktritt wieder regelmäßig Zeit, Klavier zu spielen, "am liebsten Mozart". Wer heute mit ihm spreche und ihn besuche, sei überzeugt davon, dass Benedikt XVI. "mit sich und seinem Gewissen im Reinen" sei. Gänswein, der als Präfekt des Päpstlichen Hauses auch für Papst Franziskus arbeitet, verwies zudem auf den "herzlichen Kontakt", den der 88-jährige Benedikt XVI. zu seinem Nachfolger pflege.

(KNA)
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