Massenmord in Las Vegas Die Suche nach dem Motiv geht weiter

Las Vegas · Was trieb den Todesschützen Stephen Paddock dazu, in Las Vegas 58 Menschen zu töten? Die US-Ermittler haben bisher keine Erkenntnisse zum Motiv des 64-Jährigen.

Las-Vegas-Anschlag - Schießerei im Casino-Hotel Mandalay Bay
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Las Vegas - Schießerei in Casino-Hotel Mandalay Bay

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Man habe die Finanzen und das Sozialverhalten des Todesschützen überprüft und nach Hinweisen auf eine mögliche Radikalisierung gesucht, aber nur wenig herausgefunden, sagte Untersheriff Kevin McMahill. Jetzt soll unter anderem geprüft werden, ob Paddock vor der Tat eine Prostituierte bestellt hatte.

Der 64-Jährige hatte am vergangenen Sonntag von einem Hotelfenster aus wahllos auf die rund 22.000 Besucher eines Country-Konzerts gefeuert. Er tötete 58 Menschen und verletzte knapp 500. Als sich Polizisten seinem Zimmer näherten, tötete er sich selbst.

Ein Ermittler sagte der Nachrichtenagentur AP, auf Paddocks Nachttisch sei eine Reihe von Telefonnummern gefunden worden. Die Ermittler glaubten, dass er eine Prostituierte angeheuert habe. Auch andere Callgirls würden befragt. Inzwischen sei auch klar, dass Paddock mindestens ein Dutzend Auslandsreisen unternommen habe, die meisten mit seiner Freundin. Eine davon habe ihn in den Nahen Osten geführt.

Donald Trump besucht Las Vegas nach dem Massaker
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Nach dem Massaker: Trump besucht Las Vegas

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McMahill sagte, inzwischen hätten Ermittler umfangreiche Videos aus dem Hotelcasino durchgesehen. Sie glaubten nicht, dass Paddock einen Komplizen hatte, möglicherweise habe aber jemand Kenntnis von seinen Absichten gehabt. Das FBI wollte mit Plakaten um Hinweise bitten.

Dass es kaum Hinweise gibt, gilt als ungewöhnlich. Terroristen oder Massenmörder schreiben oft Nachrichten, posten Botschaften im Internet oder hinterlassen Spuren auf ihrem Computer. Manche haben sogar während der Tat die Polizei angerufen, wie Omar Mateen, der im vergangenen Jahr in einem Schwulenclub in Orlando 49 Menschen erschoss.

(ap)
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