Debatte in Frankreich Sarkozy nennt Burkinis "Provokation"

Paris · Nicolas Sarkozy hält das Tragen von Burkinis am Strand für eine gezielte Provokation muslimischer Frauen. Das sagte er am Mittwoch, nachdem erneut eine Debatte um das Tragen der verdeckenden Badekleidung am Strand entbrannt war.

 Nicolas Sarkozy ist Burkini-Gegner.

Nicolas Sarkozy ist Burkini-Gegner.

Foto: afp, AG

Der ehemalige französische Präsident Nicolas Sarkozy hat muslimischen Frauen, die am Strand Burkinis tragen, Provokation vorgeworfen. Dadurch werde radikaler Islam unterstützt, sagte er am Mittwoch. "Wir sperren Frauen nicht hinter Stoff ein." Burkinis sind Badeanzüge, die die Frauen von Kopf bis Fuß bedecken.

Am Montag hatte Sarkozy seine erneute Kandidatur bei der Präsidentenwahl im kommenden Jahr angekündigt. Angesichts der jüngsten Terroranschläge im Land vermuten Beobachter, dass der konservative Politiker mit Blick auf Einwanderung und Sicherheit harte Töne anschlagen wird.

Zunächst muss er jedoch die Vorwahlen seiner Partei im November gewinnen, wo ihn starke Konkurrenz erwartet. Sarkozy sagte, im Falle eines Siegs werde an allen Universitäten des Landes religiöse Zeichen verbieten.

Ungefähr ein Dutzend Städte haben das Tragen von Burkinis an ihren Stränden verboten und damit zwei nationale Gesetze aus den Jahren 2004 und 2010 mit Bekleidungsvorschriften gedehnt: keine Kopftücher in Klassenzimmern und keine gesichtsverhüllenden Schleier auf Straßen. Das hatte eine Debatte in dem säkularen Land ausgelöst.

(lai/ap)
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