Dalai Lama Dialog mit Islamisten unumgänglich

Rom · Der Dalai Lama sieht das Problem mit dem "Islamischen Staat" nicht anders zu lösen als durch Dialog. "Man muss hören, verstehen, jedenfalls Respekt vor dem Anderen haben. Es gibt keinen anderen Weg", sagte das Oberhaupt des tibetanischen Buddhismus.

"Der Islam ist eine Religion des Friedens; die Intoleranten schaden ihrem eigenen Glauben und ihren Brüdern", sagt der Dalai Lama.

"Der Islam ist eine Religion des Friedens; die Intoleranten schaden ihrem eigenen Glauben und ihren Brüdern", sagt der Dalai Lama.

Foto: afp, MK/az

Der Dalai Lama bekräftigte in einem Interview mit der italienischen Zeitung "La Stampa" seine frühere Aussage, der Feind sei dann geschlagen, wenn er zum Freund werde.

Deutschland habe muslimische Flüchtlinge "sehr großzügig" aufgenommen, ihnen Nahrung und Kleidung gegeben, so der 80-Jährige. Jetzt gehe es auch darum, sie zu bilden, damit sie oder ihre Kinder heimkehren könnten. "Sie müssten zurückkehren mit dem Wissen und der Fähigkeit, ihr Heimatland zu verändern, damit es nicht weitere Flüchtlinge gibt. Das ist die einzige Lösung", sagte der Dalai Lama, der im indischen Bangalore an einer Tagung teilnahm.

Jeder Mensch habe "seine Religion und eine Wahrheit", aber in einer Gemeinschaft müsse es "viele Religionen und viele Wahrheiten" geben. "Der Islam ist eine Religion des Friedens; die Intoleranten schaden ihrem eigenen Glauben und ihren Brüdern", so der Dalai Lama weiter.

Eines Tages müssten die Religionsführer vor Gott treten und sich fragen lassen: "Warum habt ihr euch bekämpft? Darum habe ich euch nicht gebeten."

Liebe Leserinnen und Leser,
Ihre Meinung zu RP Online ist uns wichtig. Anders als sonst bei uns üblich gibt es allerdings an dieser Stelle keine Möglichkeit, Kommentare zu hinterlassen. Zu unserer Berichterstattung über die Flüchtlingskrise haben wir zuletzt derart viele beleidigende und zum Teil aggressive Einsendungen bekommen, dass eine konstruktive Diskussion kaum noch möglich ist. Wir haben die Kommentar-Funktion bei diesen Themen daher vorübergehend abgeschaltet. Selbstverständlich können Sie uns trotzdem Ihre Meinung sagen — per Facebook oder per E-Mail.

(gol/KNA)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort