Comeback der Gruselclowns Rote Ballons verängstigen US-Polizisten

Lititz · Stephen-King-Fans haben mit einer zweifelhaften Aktion ihre Vorfreude auf das Horror-Remake "Es" gezeigt. Über Nacht tauchten in einer US-Stadt an Gullys befestigte rote Ballons auf. Die Polizisten im Ort waren "komplett verängstigt", wie sie auf Facebook schreiben.

 Schauspieler Bill Skarsgård als Pennywise in der Neuverfilmung des Horrorklassikers "Es".

Schauspieler Bill Skarsgård als Pennywise in der Neuverfilmung des Horrorklassikers "Es".

Foto: Brooke Palmer

Die Szene kennen Fans von Horrorfilmen: Ein kleiner Junge folgt einem Papierboot, das im Rinnsal am Gehweg an ihm vorbeischwimmt. Als das Boot im Gully verschwindet, blickt das Kind hinein. Zu sehen ist nichts — dann springt plötzlich eine Fratze aus der Dunkelheit.

Schon in den 90ern stockte den Zuschauern bei der Szene aus der Roman-Verfilmung von Stephen Kings "Es" der Atem. Der mordende Clown Pennywise wurde zum Sinnbild des Horrors. Sein Markenzeichen: ein roter Ballon. Damit lockte er Kinder, um sie zu töten. Er kündigte das Kommen des Horrorclowns an.

Eben diese roten Ballons entdeckten US-Polizisten nun an mehreren Gullys in der amerikanischen Kleinstadt Lititz im Bundesstaat Pennsylvania. Offenbar eine Promo-Aktion zur Neuverfilmung des Gruselklassikers, die am Freitag in den US-Kinos anläuft (in Deutschland am 28. September).

Die Polizeibeamten wurden jedoch durch die Ballons nach eigenen Angaben in Panik versetzt. Mit einem nicht ganz ernst gemeinten Facebook-Post richten sie sich direkt an die Spaßvögel: "In zwei Tagen kommt ein bestimmter Film in die Kinos und ein Witzbold hat sich entschlossen, Werbung dafür zu machen. Respekt für die Kreativität, aber der Scherzkeks sollte wissen, dass wir komplett verängstigt waren, als wir diese Ballons entfernten. Darum bitten wir höflichst, dies nicht zu wiederholen."

Weiter schreiben sie: "Falls du nicht weißt, worüber wir sprechen, google 'Es' und schau dir den Trailer an. Wir empfehlen, das Video mit einem Freund oder einem Kollegen zu schauen, bei voller Beleuchtung und niedriger Lautstärke."

Die Nachricht wurde mehr als 12.000 Mal geteilt. Die meisten Kommentare loben den Humor der Polizei. In einem weiteren Post melden die Beamten scherzhaft, der Ballon werde auf Fingerabdrücke untersucht. Sie würden die verantwortliche Person oder "Sache" ganz schnell festnehmen.

Auch in der australischen Metropole Sydney tauchten zahlreiche an Gullys und Schächte befestigte rote Ballons auf. Dabei war jeweils eine Nachricht auf die Straße gesprüht: "Es ist näher, als du denkst!" Wie in den USA nahmen die meisten australischen Passanten die Aktion gelassen und teilten über die Sozialen Medien ebenfalls ihre Vorfreude auf den Kinostart des Remakes mit.

Dass der Gruselspaß schnell in echtes Grauen umschlagen kann, zeigen jedoch Fälle aus dem vergangenen Jahr. Im Herbst 2016 sorgten als furchterregende Clowns verkleidete Menschen für Angst in den Straßen der USA und Europas. Sie griffen teils bewaffnet Passanten an. Erst nach mehreren Festnahmen beruhigte sich die Lage nach Halloween wieder.

Bleibt also zu hoffen, dass — anders als im Film "Es" — in den Städten nach den Ballons die Horrorclowns wegbleiben.

(beaw)
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