Umstrittenes Video Fünf Festnahmen wegen Sex-Clips

Peking · Chinas Sittenwächter hatten offenbar genug. Nachdem ein selbstgedrehter Sex-Clip im Internet für Furore gesorgt hat, hat die Polizei im Reich der Mitte fünf Personen festgenommen. Die chinesische Internetbehörde sieht in dem Filmchen "eine fundamentale Verletzung sozialistischer Werte".

Uniqlo: Umkleide-Sex in China erregt die Regierung
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Chinesen solidarisieren sich mit Sexpaar aus Umkleide

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Nach der Aufregung um einen Sex-Clip aus einer Umkleidekabine der japanischen Modekette Uniqlo in Peking sind fünf Menschen festgenommen worden. Wie chinesische Medien am Sonntag berichteten, ist unter den Festgenommenen auch das Pärchen, das in dem Video zu sehen ist. Die beiden seien bereits am Mittwochabend kurz nach der Verbreitung des Clips festgenommen worden, hieß es unter Berufung auf einen Bericht des staatlichen Fernsehsenders Beijing Television.

Der kurze Film, der eine Frau und einen Mann offenbar beim Sex in der Umkleidekabine zeigt, hatte in den vergangenen Tagen im Internet für Furore gesorgt und Chinas Sittenwächter auf den Plan gerufen. Vor allem in den chinesischen Kurzbotschaftendiensten Weibo und WeChat verbreiteten sich die Aufnahmen wie ein Lauffeuer. Am Mittwochabend fanden sich Dutzende junger Chinesen vor dem Geschäft ein und nahmen sich gegenseitig in zweideutigen Posen auf. Die Polizei schritt schließlich ein und riegelte den Laden ab.

Auch "Hauptdarsteller" festgenommen

Wie der Sender Beijing Television berichtete, nahm die Polizei insgesamt fünf Menschen fest, darunter auch den Mann und die Frau, die in dem Clip "die Haupttrolle spielten". Die Ermittler versuchten nun herauszufinden, wer das "geschmacklose" Video veröffentlicht habe und ob es von Uniqlo genutzt wurde, um einen "Medienrummel" zu erzeugen.

Uniqlo hatte sich bereits für den Clip entschuldigt. Das Modehaus rief seine Kunden auf, seine Umkleidekabinen nur zur Anprobe zu nutzen. Dass es das Filmchen für PR-Zwecke selbst in Auftrag gegeben habe, dementierte das Unternehmen allerdings auf das Schärfste. Die chinesische Internetbehörde CAC hatte zuvor eine Verletzung der "fundamentalen sozialistischen Werte" beklagt.

(AFP)
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