Anschläge für Silvester geplant Belgische Polizei verhaftet Terror-Verdächtige

Brüssel · Zugriff in Brüssel: Nach einer Reihe von Hausdurchsuchungen haben die belgischen Behörden zwei Terrorverdächtige verhaftet. Es habe "ernsthafte Bedrohungen" für mehrere beliebte Orte in der belgischen Hauptstadt gegeben, teilte die Staatsanwaltschaft am Dienstagmorgen weiter mit.

November 2015: Anti-Terror-Einsatz: Polizei riegelt Zentrum von Brüssel ab
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Foto: dpa, h0 bjw

Vier weitere Festgenommene seien mittlerweile wieder in Freiheit. Die Durchsuchungen und Festnahmen seien bereits am Sonntag und Montag in Brüssel, der Region Flämisch-Brabant um die belgische Hauptstadt und in der Region Lüttich im Osten des Landes erfolgt, so die Staatsanwaltschaft. Bei den Hausdurchsuchungen wurde demnach Propagandamaterial der Terrormiliz Islamischer Staat (IS), Militärkleidung sowie Material zur Datenverarbeitung sichergestellt. Ihnen werde vorgeworfen, an den Aktivitäten einer terroristischen Gruppe als Anführer oder Anwerber teilgenommen zu haben mit dem Ziel, terroristische Straftaten zu verüben.

Waffen oder Sprengstoff seien nicht gefunden worden. Einen Zusammenhang zu den tödlichen Pariser Terroranschlägen vom November gebe es nicht.

Die Zeitungen der belgischen Gruppe Mediahuis berichteten am Dienstag auch von "konkreten Drohungen" gegen das Generalkommissariat der Polizei in der Innenstadt von Brüssel. Es liegt in der Nähe des historischen Marktplatzes Grand Place, einer der touristischen Hauptattraktionen der belgischen Hauptstadt. Die Warnstufe für die Brüsseler Polizeidienststellen sei angehoben worden.

In Belgien herrscht derzeit die zweithöchste von vier Terrorwarnstufen. Damit gilt die Bedrohung durch einen Anschlag als "möglich und wahrscheinlich". In der Hauptstadt Brüssel galt Ende November zeitweise die höchste Warnstufe, da die Behörden von einem unmittelbar drohenden Anschlag ausgingen. Das öffentliche Leben kam damals zum Erliegen.

Belgien gilt als eines der am stärksten durch Terrorismus gefährdeten Länder in Europa. Hintergrund ist die im Verhältnis zur Bevölkerungsgröße hohe Zahl von Menschen, die als Dschihadisten in das Bürgerkriegsland Syrien gezogen sind. Nach Schätzungen von Sicherheitsbehörden von Ende Oktober stammen rund 500 Kämpfer in dem Krisengebiet aus Belgien. Die Paris-Attentäter hatten Verbindungen in das Land.

(felt/dpa/REU/ap/AFP)
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