"Body and Freedom Festival" Aktivisten verunsichern die Innenstadt von Biel

Düsseldorf · Nackt durch die City zu laufen gilt üblicherweise als Erregung öffentlichen Ärgernisses. Nicht so an diesem Wochenende in Biel in der Schweiz. Hier ist es Kunst. 17 Männer und Frauen stellen ihre nackten Körper zur Debatte.

Body and Freedom Festival in Biel: Nackt in der Schweiz
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In der Schweiz sind die Nackten los

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Die Reaktionen fallen bislang so aus wie zu erwarten war. Viele schauen entgeistert auf die Performance-Künstler, die am Samstag im sonnigen Biel unterwegs sind und immer wieder bizarre Situationen heraufbeschwören.

Eine nackte Frau mitten in einer Menge, als ob sie mit ihnen auf den Bus warten würde. Drei nackte Herren mit Dame auf Campingstühlen auf dem Bürgersteig, während ein älterer Passant betreten zur Seite blickt. Eine unbekleidet Frau in einem Bett mitten auf der Straße.

So wollen die (N)Aktivisten etwa die Verletzlichkeit des Menschen in Szene setzen, im "Spannungsfeld von zivilisierter Urbanität und roher Natur", wie es in den Erläuterungen zum Festival heißt.

"Kunst oder Provokation", fragen nun Schweizer Medien, nicht ohne darauf hinzuweisen, dass die Stadt das Festival finanziell unterstützt. Auch ein Hinweis auf die Gemeindesatzung findet Erwähnung. Demnach ist in Biel Nacktheit nur bei sexuellem Charakter verboten. Das Happening in Biel aber gilt als Kunst im öffentlichen Raum.

Das "Body and Freedom Festival" ist nach Angaben der Veranstalter das erste seiner Art. Es will das Nacktsein und seine Tabuisierung hinterfragen. Auf Bühnen, Bildern oder bei Skulpturen sei der nackte Körper völlig normal, nicht aber im wirklichen Leben.

"Das Naked Performance Festival will das ändern", schreibt Thomas Zollinger als einer der Initiatoren auf seiner Homepage. "Es will Möglichkeiten des nackten Körper im städtischen Raum und Alltag ausloten und dazu beitragen, ihn hier als Mittel künstlerischer Gestaltung zu etablieren."

(pst)
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