Berichte über angebliche Hinrichtung Bischof: Im Jemen verschleppter Priester vermutlich am Leben

Abu Dhabi · Der zuständige Bischof Paul Hinder geht davon aus, dass der im Jemen verschleppte katholische Priester Tom Uzhunnalil am Leben sei. Meldungen über eine angebliche Hinrichtung könne er nicht bestätigen.

Der Bischof sagte der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Sonntag, er habe bis zur Stunde Grund zu der Annahme, dass der Ordensmann lebe und sich in den Händen der Entführer befinde. Meldungen über eine angebliche Hinrichtung durch Islamisten könne er nicht bestätigen. Jede Nachricht auf der Basis von Gerüchten bedeute in Wirklichkeit eine Gefahr für die Geisel, sagte Hinder.

Der ORF hatte berichtet, Kirchenvertreter befürchteten, Islamisten hätten Tom Uzhunnalil am Karfreitag gekreuzigt. Dies hätte Wiens Erzbischof bei seiner Predigt in der Osternacht angesprochen. Der Kardinal habe sich dabei auf Informationen aus dem Umfeld der Mutter-Teresa-Schwestern in der jemenitischen Hauptstadt Aden bezogen.

Der aus Indien stammende Salesianerpater Tom Uzhunnalil ist als einer von zwei katholischen Priestern im Jemen tätig. Seit dem Anschlag auf ein christliches Seniorenheim in Aden am 4. März gibt es keine Nachricht mehr von ihm. Bei dem Attentat töteten mutmaßliche Islamisten 16 Menschen, unter ihnen vier Mutter-Teresa-Schwestern. Vergangene Woche tauchte in sozialen Netzwerken die Spekulation auf, Uzhunnalil könne am Karfreitag hingerichtet werden. Plausible Quellen dafür gab es nicht.

Der Sprecher des Salesianerordens im indischen Bengaluru, Mathew Valarkot, sagte unterdessen der Zeitung "Indian Express" (Onlineausgabe Sonntag), bislang sei unbestätigt, ob der "Islamische Staat" hinter der Entführung stecke. Mit dem anderen Geistlichen im Jemen, ebenfalls einem Salesianer, stehe man in Kontakt. Indiens Außenminister Sushama Swaraj teilte am Samstag per Twitter mit, die Regierung unternehme alle Anstrengungen, um Uzhunnalil freizubekommen.

(das/KNA)
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