Komplize der Paris-Attentäter Belgien startet Fahndung nach Mohamed Abrini

Brüssel · Im Zusammenhang mit den Pariser Anschlägen hat die belgische Justiz am Dienstag die Fahndung nach einem weiteren Verdächtigen gestartet: Es sei ein internationaler Haftbefehl gegen den 30-jährigen Mohamed Abrini ausgestellt worden.

 Nach Mohamed Abrini wird nun international gefahndet.

Nach Mohamed Abrini wird nun international gefahndet.

Foto: afp, RT

Das teilte die Generalstaatsanwaltschaft mit. Er sei am 11. November zusammen mit dem flüchtigen Schlüsselverdächtigen Salah Abdeslam gesehen worden - er habe dabei am Steuer eines Clio gesessen, den die Attentäter zwei Tage später bei ihren Anschlägen in Paris nutzten.

Abrini sei am 11. November um 19 Uhr an einer Tankstelle in Ressons nördlich von Paris von einer Überwachungskamera gefilmt worden, teilten die Justizbehörden mit. Der Mann sei "gefährlich und möglicherweise bewaffnet", heißt es in dem Haftbefehl. Nach ihm werde in Frankreich und Belgien gefahndet.

Im Zusammenhang mit den Anschläge in Paris nahm die belgische Staatsanwaltschaft am Dienstag überdies einen fünften Verdächtigen in Untersuchungshaft. Ein auf Terrorismus spezialisierter Ermittlungsrichter habe die Haft angeordnet, da der Verdacht auf "Beteiligung an Aktivitäten einer Terrorgruppe und terroristischen Morden" bestehe, teilte die Staatsanwaltschaft in Brüssel mit. Am Montag hatte die Polizei fünf Menschen vorübergehend festgenommen. Vier davon wurden wieder auf freien Fuß gesetzt.

In Brüssel gilt seit Samstag die höchste Terrorwarnstufe. Mehrere der Attentäter, die am 13. November in Paris 130 Menschen töteten, waren aus Belgien gekommen.

Abaaoud soll weiteren Anschlag geplant haben

Unterdessen wird bekannt, dass der mutmaßliche Drahtzieher der Anschläge von Paris ein weiteres Attentat im Büroviertel La Défense vorbereitet haben soll. Abdelhamid Abaaoud war vergangene Woche bei einem Polizeieinsatz in Saint-Denis nördlich von Paris getötet worden. Staatsanwalt François Molins sagte am Dienstag, Erkenntnisse der Ermittler deuteten darauf hin, dass Abaaoud und ein Komplize planten, sich am 18. oder 19. November in La Défense westlich der französischen Hauptstadt in die Luft zu sprengen. Spezialkräfte der Polizei hatten am Morgen des 18. November die Wohnung gestürmt, in der Abaaoud sich aufhielt.

(felt/AFP/dpa/ap)
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