Akw in Belgien Forscher raten zur Abschaltung von Tihange 2 und Doel 3

Brüssel · In Bezug auf die belgischen Atomkraftwerksblöcke Tihange 2 bei Lüttich und Doel 3 bei Antwerpen reißen die Sicherheitsbedenken nicht ab. Nach einer neuen Studie empfehlen Wissenschaftler das Abschalten der Kraftwerksblöcke.

Darüber berichtetet der öffentliche belgische Rundfunksender RTBF am Dienstag. Die Vielzahl der Mikrorisse in den Reaktorbehältern gefährde die Stabilität der Meiler, schlussfolgern demnach Forscher der Universität Löwen. Als Grund für die Risse hatte der Betreiber winzige Einschlüsse von Wasserstoff im Stahl genannt, was ein Fabrikationsfehler sei. Dies sei aber ungefährlich. Die Forscher schließen nun aus der gestiegenen Zahl an gemessenen Rissen im Stahl des Reaktordruckbehälters, dass sich dort weiterer Wasserstoff bildet. Die Hülle der Reaktorbehälter werde dadurch zu schwach für einen Weiterbetrieb.

Die belgische nationale Atombehörde (AFCN) wies die Sicherheitsbedenken laut dem Rundfunksender zurück. Es lägen Analysen anderer Experten vor, die zu einer gegenteiligen Einschätzung kämen, hieß es. Es gebe keinen Anhaltspunkt für eine erforderliche Schließung der Kraftwerksblöcke.

Der Ruf nach einer Schließung von Tihange 2 ist auch in Nordrhein-Westfalen und dem Dreiländereck bei Aachen laut. Von der Stadt ist der Meiler nur rund 70 Kilometer entfernt.

(felt)
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