Frankreich Auch Nizza verbietet Burkinis an Stränden

Nizza · Im Streit um Burkinis verbietet jetzt auch Nizza den muslimischen Ganzkörperbadeanzug an seinen Stränden. Der südfranzösische Urlaubsort folgt damit dem Beispiel zahlreicher Gemeinden.

 So wie hier in Marseille sind Burkinis in Nizza nun verboten

So wie hier in Marseille sind Burkinis in Nizza nun verboten

Foto: ap, BC

Das Verbot teilte das Rathaus der Mitte Juli von einem tödlichen Anschlag getroffenen Stadt mit. Damit ist der Burkini allein an der französischen Mittelmeerküste in fast einem Dutzend Gemeinden verboten, außerdem an mehreren Stränden in anderen Landesteilen von Frankreich.

Der Burkini - eine Wortschöpfung aus Burka und Bikini - bedeckt den ganzen Körper und wird von muslimischen Frauen getragen, die beim Baden einer strengen Auslegung des Islam entsprechen wollen. Bereits Ende Juli verbot der Badeort Cannes den Burkini an seinen Stränden, seitdem veröffentlichte eine ganze Reihe weiterer Gemeinden ähnliche Dekrete.

Als Begründung führen die Bürgermeister unter anderem an, Burkinis würden eine religiöse Zugehörigkeit offen zur Schau stellen. Wegen der nach den islamistischen Anschlägen angespannten Stimmung in Frankreich könne dies "Störungen der öffentlichen Ordnung" auslösen. Kritiker verurteilen die Burkini-Verbote als überzogen und islamfeindlich. Premierminister Manuel Valls hat sich hinter die Burkini-Verbote der Bürgermeister gestellt. Ein gesetzliches Verbot der Ganzkörperbadeanzüge lehnt der Sozialist aber ab.

Frankreich ist seit Anfang 2015 immer wieder von islamistischen Anschlägen erschüttert worden. Am 14. Juli raste ein Angreifer in Nizza mit einem Lastwagen in eine Menschenmenge und tötete 85 Menschen.

(crwo/afp)
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